Donnersbergerbrücke:Stadt und Bahn streiten über Radlstellplätze

Der Fahrrad-Verhau an der Donnersbergerbrücke bleibt vorerst bestehen. Baureferentin Rosemarie Hingerl sieht derzeit keine Chance, an dem vielgenutzten S-Bahnhof eine moderne Fahrrad-Abstellanlage zu errichten - die Forderung war von den Stadtrats-Grünen gekommen. Hintergrund ist ein Konflikt zwischen Stadt und Deutscher Bahn, die sich nach Auskunft Hingerls seit ihrer formalen Privatisierung nicht mehr für Abstellanlagen rund um ihre Stationen zuständig fühle. Habe das Unternehmen früher mit Fördergeldern des Freistaats auf eigenen Flächen Radlparkplätze gebaut, halte es nun ausschließlich die Stadt für verantwortlich und verlange sogar Miete, wenn bahneigener Grund beansprucht wird. "Letztlich wälzt die DB AG eine Serviceleistung, die überwiegend ihren S-Bahn-Kunden zugute kommt, auf die Stadt München ab", erklärt Hingerl.

Da aber will die Stadt nicht mitspielen. Laut Baureferat hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bereits 2015 darauf hingewiesen, dass sich die Kommune nur dann für Radlparkplätze engagiert, wenn auch die Bahn oder aber der für die S-Bahn zuständige Freistaat angemessen mit im Boot sind. Gespräche des Planungsreferats mit dem Freistaat haben bislang aber zu keinem Ergebnis geführt. Ein weiteres Problem bildet der Bau des zweiten S-Bahn-Tunnels, für den vom kommenden Jahr an Flächen unterhalb der Donnersbergerbrücke gesperrt werden müssen. Was letztlich bedeutet: Radlparkplätze gibt es dort nur, wenn sich Stadt und Freistaat einigen können - und erst nach Vollendung der zweiten S-Bahnstrecke. Also frühestens im Jahr 2026.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: