Da ist zum Beispiel der Ex-Knasti, der von seinem misslungenen Ausbruchsversuch berichtet und davon, wie er nach seiner Entlassung bekehrt wurde, um mit seiner Traumfrau ein paar fröhliche Kinder zu bekommen. Oder die Arbeiter im Wald, die sich gegenseitig vom prügelnden Vater und der verlorenen Tochter erzählen. Ein anderer Finne spricht über sein Leben mit einem Braunbären, der ihm bis in die Sauna folgt. Starke Geschichten sind das, mal bizarr, mal berührend, mal herzerweichend, mal traurig.
Normalos aus dem Norden Skandinaviens erzählen sie in dem verblüffend uneitlen Dokumentarfilm Was Männer sonst nicht zeigen. Was alle verbindet: Sie machen sich nackt, physisch und seelisch, öffnen sich, während sich ihre Poren öffnen. Denn alle Protagonisten - Laien wohlgemerkt - schwitzen in der Sauna. Und die befindet sich schon mal in einem umgebauten Campingwagen.
"Dieser Film ist dem finnischen Mann gewidmet", heißt es im Abspann, und tatsächlich handelt das eigenwillige, auf analogem Material gedrehte Dokudrama durchweg von den Sorgen und ein bisschen auch von den Freuden junger wie alter, dünner wie dicker Männer.
In dem Publikumsliebling aus Finnland geht es um die Kunst des Vorspiels, um Sorgerechtstreits und um den Neuanfang von Senioren. Man müsste das glatt mal in Deutschland überprüfen. Also der Frage nachgehen, ob und warum der Mann nackt sein muss, damit er sich mal öffnet.
Was Männer sonst nicht zeigen, Regie: Joonas Berghäll und Mika Hotakainen, Film & Gespräch am Fr., 11. Nov., 19 Uhr, Arena, Hans-Sachs-Str. 7