Dokfest in München:Wie im richtigen Leben

Ercan ist Münchner, Türke und Bodybuilder und bereitet sich mit eiserner Disziplin auf sein Comeback vor. Chris, Nick und Matthias leben als Elfe, Zombie oder Ritter. Zumindest am Wochenende. Das Münchner Dokumentarfilmfest hat begonnen. Gezeigt werden auch einige spannende Filme über die Bewohner der Stadt. Unsere Tipps.

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Dokfest in München:Die Wohnung

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Quelle: Dokfest

Ercan ist Münchner, Türke und Bodybuilder und bereitet sich mit eiserner Disziplin auf sein Comeback vor. Chris, Nick und Matthias leben als Elfe, Zombie oder Ritter. Zumindest am Wochenende. Das Münchner Dokumentarfilmfest hat begonnen. Gezeigt werden auch einige spannende Filme über die Bewohner der Stadt. Unsere Tipps.

Eröffnet wird das 27. Internationale Dokumentarfilmfestival München in diesem Jahr mit "Die Wohnung". Beim Entrümpeln der Wohnung seiner jüdischen Großeltern stößt Arnon Goldfinger auf deren Freundschaft mit der Familie eines SS-Offiziers. Doch wie konnte das sein? Goldfinger begibt sich auf Recherche und die ist wirklich spannend. Ein Beweis dafür, dass es noch immer Geschichten aus dem Dritten Reich gibt, die noch nicht erzählt wurden.

Mittwoch, 2. Mai, 20 Uhr City 1 Wiederholung: Freitag, 4. Mai, 16.30 Uhr, Filmmuseum

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Dokfest in München:Hotel Biss - Vision einer Bürgerbewegung

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Wolfgang Ettlich, Schwabinger aus Passion und preisgekrönter Filmemacher, hat einen Nachruf auf die Vision einer Münchner Bürgerbewegung gedreht. Vom Knast zum Sternehotel, das benachteiligten Jugendlichen die Chance auf einen Ausbildungsplatz bietet - das war die Idee des Hotel Biss. Auch der politische Wille schien da, doch dann kam ein Großinvestor zum Zug. In ungeschönten Bildern dokumentiert Ettlich das Projekt und sein bitteres Ende.

Donnerstag, 3. Mai, 21 Uhr, Arri Kino Wiederholung: Samstag, 5. Mai, 15.30, City 3

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Dokfest in München:Es kann legitim sein, was nicht legal ist

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Martin Löwenberg hat als Jugendboxer Mitglieder der Hitlerjugend verprügelt, später Zwangsarbeiter mit Brotmarken unterstützt und das KZ überlebt. Bis heute ist er immer dort, wo Nazis marschieren. Einmal wurde der Münchner Kommunist deswegen sogar verurteilt, doch aufgehört hat er bis heute nicht. Eine subjektive Filmreise durch die Zeitgeschichte.

Freitag, 4. Mai, 19.30 Uhr, Atelier Kino

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Dokfest in München:Die Herren der Spiele

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Im echten Leben sind Chris, Nick und Matthias Lehrer, Schüler, Apotheker, doch am Wochenende entfliehen sie dieser Welt, um sich ihre geheimen Kindheitsträume erfüllen. Dann sind sie Elfe, Zombie, Ritter, in jedem Fall aber Helden. Mit viel mit Bildgewalt porträtiert dieser Film eine fantastische Welt, die es eigentlich gar nicht gibt, und die doch inzwischen einen Platz im Leben tausender Deutscher einnimmt: die Welt der Live-Rollen-Spiele.

Samstag, 5. Mai, 20 Uhr, Arri Kino Wiederholung: Montag, 7. Mai, 21.30 Uhr, Rio 2

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Dokfest in München:Ai Weiwei: Never sorry

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"Freiheit ist eine ziemlich seltsame Sache, wenn du sie einmal erfahren hast, bleibt sie in deinem Herzen und keiner kann sie dir mehr weg nehmen", sagt Ai Weiwei, sicherlich der international erfolgreichste chinesische Künstler. Auch seine Ausstellung im Haus der Kunst war ein großer Erfolg, nun zeigt das Dokfest ein Porträt des politischen Künstlers. Drei Jahre lang begleitete ihn das Filmteam, dann schlug der chinesische Staat zu und inhaftierte den Mann.

Sonntag, 6. Mai, 15.30 Uhr, Pinakothek der Moderne

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Dokfest in München:Pumping Ercan

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Zehn Eiklar, zwei Löffel Proteinpulver und eine Handvoll Haferflocken - das frühstückt Ercan jeden Tag. Der Bodybuilder bereitet sich mit eiserner Disziplin auf sein Comeback vor. Ein Jahr lang hat sich der türkische Münchner mit der Kamera begleiten lassen - in sein Studio, seine Wohnung, zu seiner Familie in die Türkei, und zuletzt zum Wettkampf.

Sonntag, 6. Mai, 20.30 Uhr, Arri Kino Wiederholung:  Dienstag, 8. Mai, 17 Uhr, Arri Kino

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Dokfest in München:Ici on noie les algériens - 17 octobre 1961

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Der 17. Oktober 1961 gilt als "Tag des Massakers" von Paris. Zehntausende Algerier protestieren damals gegen den Algerienkrieg, die Polizei geht brutal gegen die Demonstranten vor. Am Ende sind 200 Menschen tot. Doch was aber ist an diesem Tag wirklich passiert? Regisseurin Yasmina Adi montiert die Aussagen von Zeugen und Hinterbliebene mit Archivmaterial und versucht so zu rekonstruieren, was wirklich geschah.

Montag, 7. Mai, 21.30 Uhr, Filmmuseum Wiederholung: Mittwoch, 9. Mai, 18 Uhr, Rio 2

© Süddeutsche.de/afis/sonn
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