Digitale Revolution:Smartphones, Notebooks und Tablets für die Stadt

Digitale Revolution: Das Rechenzentrum der Stadt München.

Das Rechenzentrum der Stadt München.

(Foto: Florian Peljak)
  • München will künftig ein eigenes IT-Referat, eine Gesellschaft oder eine Mischform aus beiden.
  • Zudem forciert die Stadt eine "mobile Kommunikationsoffensive" - und stattet ihre Mitarbeiter mit moderner Technik aus.

Von Heiner Effern

In der Stadtverwaltung jagt eine digitale Revolution die nächste. Die Neuorganisation der kompletten IT soll so schnell wie möglich kommen, der Stadtrat will in den kommenden Wochen prüfen, ob künftig ein eigenes Referat, eine Gesellschaft oder eine Mischform aus beiden die Verantwortung für die wacklige Hard- und Software übernehmen soll.

Das beschloss der Verwaltungs- und Personalausschuss am Mittwoch. Während hier der große Wurf bis Anfang 2017 gefunden werden soll, wurde gleich mit dem nächsten Punkt der Tagesordnung eine "mobile Kommunikationsoffensive" ausgerufen. Bis 2019 werden die Mitarbeiter der Stadt 3000 Smartphones, 3000 Notebooks und 1500 Tablets erhalten. Das darf etwa 20 Millionen Euro kosten, weitere sechs Millionen kommen jährlich für den Betrieb dazu.

Dem Vorwurf des Klotzens wird sich der Stadtrat dennoch nicht aussetzen müssen. Die neuen Smartphones, Tablets und Notebooks ersetzen in fast allen Fällen nicht etwa ältere Modelle, sie bedeuten für städtische Mitarbeiter den erstmaligen Zutritt in die mobile, digitale Arbeitswelt. "Mobile Kommunikation und Arbeit beschränkt sich prinzipiell auf die vor der Einführung des Smartphones üblichen Möglichkeiten, d.h. Telefonie und Kurznachrichtendienst SMS", beschreibt das Direktorium der Stadt den jetzigen Zustand. Für die etwa 34 000 Mitarbeiter stünden derzeit insgesamt 600 Smartphones und Tablets zur Verfügung.

Künftig könnten auch Nicht-Chefs "Dienstreisen sinnvoll nutzen", in Besprechungen außerhalb ihrer Büros "Zugriff auf aktuelle Informationen" haben und damit "schnell und kompetent Fragen direkt beantworten", verspricht das Direktorium in seiner Vorlage. Dafür würden entsprechende Systeme und Sicherheitszugänge angelegt. Auch der historische Hintergrund wird beleuchtet: Diese neuen Kommunikationslösungen hätten sich "seit den Jahren 2007 und 2008 entwickelt", heißt es, und die Art und Weise, wie man miteinander kommuniziere und arbeite, "revolutioniert".

Menschen könnten seitdem von beliebigen Orten aus E-Mails lesen und beantworten, Terminkalender einsehen sowie Kontaktdaten von Kollegen, Geschäftspartnern und Freunden stets zur Hand haben. Bisher ist das nicht uneingeschränkt möglich, auch Stadträten nicht. Auf Antrag der SPD soll sich das nun ändern.

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