Abschied:Familie Inselkammer trauert um vier ihrer Mitglieder

Trauerfeier Inselkammer

Am 25. August ist die Familie Inselkammer bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommen. Nun fand am Montag die Trauerfeier in der Klosterkirche Dietramszell statt.

(Foto: Manfred Neubauer)

Knapp drei Wochen nach dem Hubschrauberunglück auf Mallorca nehmen die Angehörigen bei einer bewegenden Trauerfeier Abschied.

Von Franz Kotteder, Dietramszell

Erst vor wenigen Wochen habe ihn August Inselkammer angerufen, berichtet Pfarrer Peter Demmelmair in seiner Trauerrede: Es ging um eine Taufauffrischung für die neunjährige Tochter Sophie. Man vereinbarte einen Termin, die Familie kam, und als es dann um den Segen ging, meinte die kleine Sophie, sie wolle einen Segen für die ganze Familie. "Sie umfasste die anderen", so Demmelmair, "und sagte: ,Gell, wir bleiben immer zusammen?'"

Auf grausame Art und Weise, so der Pfarrer weiter, sei dieser Wunsch am 25. August wahr geworden. An diesem Tag, dem 43. Geburtstag von August Inselkammer, kam die ganze Familie bei einem Hubschrauberunglück auf Mallorca ums Leben. Eigentlich hatten August und Tina Inselkammer mit ihren Kindern Max und Sophie dort den Geburtstag des Vaters feiern wollen. Als sich die Familie mit Freunden auf den Weg zu dem Restaurant machen wollte, in dem die Feier stattfinden sollte, war zu wenig Platz in den Autos, so nahmen sie den Hubschrauber, der eigentlich für Rundflüge um die Insel geleast worden war. Der aber kollidierte kurz nach dem Start aus noch ungeklärter Ursache mit einem Leichtflugzeug, sämtliche Insassen beider Flugzeuge kamen ums Leben.

Trauerfeier Inselkammer

Um die 350 Gäste waren gekommen, um der Familie die letzte Ehre zu erweisen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Fast drei Wochen später fand nun am Montagvormittag die Trauerfeier in der barocken Klosterkirche des Salesianerinnenklosters von Dietramszell statt. Um die 350 Gäste waren gekommen, um der Familie die letzte Ehre zu erweisen. Vor allem natürlich die Angehörigen der weit verzweigten Familie Inselkammer, jener Brau- und Baudynastie, zu der nicht nur die Ayinger Brauerei, sondern auch ein großer Anteil an Augustiner gehören, aber auch ein Wiesnzelt, zahlreiche Wirtshäuser und nicht wenige Immobilien in der Münchner Innenstadt. Erst vor wenigen Wochen hatte man August Inselkammer senior zu Grabe getragen, er war am 7. April gestorben. Sein Sohn hatte die Fertighausfirma Isartaler Holzhaus erfolgreich weitergeführt, nun bleiben seine Mutter Susanne und seine Schwester Susanna als einzige dieses Familienzweigs zurück.

Unter den Trauergästen waren Angela Inselkammer, die Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands mit ihrem Mann Franz, Peter Inselkammer senior mit seiner Frau Peppi sowie sein Sohn Peter mit Frau Katharina, die zusammen nicht nur das Hotel Platzl führen, sondern zum Beispiel auch das Armbrustschützenzelt auf der Wiesn. Peter Inselkammer junior war auch Taufpate des elfjährigen Max und erinnerte sich in bewegenden Worten an die letzte Begegnung.

Bewegend und eindrucksvoll war auch die gesamte, eineinhalbstündige Trauerfeier. Der Münchner Knabenchor sang aus Mozarts Requiem, unterstützt durch Musiker des Freien Landestheaters Bayern, unter anderem das Requiem aeternam, das Kyrie eleison, das Agnus Dei und das Lux aeterna. In den Fürbitten wurde auch der übrigen Opfer des Flugunglücks gedacht, und Pfarrer Demmelmair sagte: "Das Grab ist nicht die letzte Wirklichkeit, es gibt da noch das Leben bei Gott." Die eigentliche Beisetzung fand im Anschluss im engsten Familienkreis statt.

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