Diensthundestaffel:Buddy und Zana auf Verbrecherjagd

Marco spürt Leichen auf, Zana ist auf Drogen abgerichtet und Cox jagt Verbrechern Angst ein: Unter den Münchner Polizeihunden sind ausgesuchte Spezialisten. Ihr Job ist manchmal lebensgefährlich: Ein falscher Schlecker und Zana könnte tot sein.

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Leichenspürhund

hundestaffel münchen

Quelle: SZ

Marco, Deutscher Schäferhund, sieben Jahre alt. Marcos Spezialgebiet klingt makaber, ist aber für die Polizeiarbeit enorm wichtig. Der Schäferhund kann Leichen oder Leichenteile aufspüren, egal, ob sie versteckt oder auch vergraben wurden. Marco ist bayernweit im Einsatz. Bereits einen Tag nach dem Tod kann der Hund unter günstigen Bedingungen den Leichengeruch aufnehmen. Wenn Marco im Wald nach einem Toten sucht, kann er zwischen dem Verwesungsgeruch eines Menschen und eines Tieres unterscheiden. Selbst in einem Boot sitzend kann der Siebenjährige Leichen unter Wasser ausmachen. Er riecht außerdem kleinste Blut- oder Spermaflecken. Auch Blut, das etwa von einem Tatmesser abgewischt wurde, erkennt Marco, solange das Messer nicht desinfiziert wurde. Wie die Tiere diese spezielle Geruchserkennung üben? "Es gibt Menschen, die stellen ihren Körper im Falle ihres Ablebens der Wissenschaft zur Verfügung", heißt es bei der Hundestaffel.

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Personensuchhund

hundestaffel münchen

Quelle: SZ

Buddy, Hannoverscher Schweißhund, fünf Jahre. Buddy ist ein Mantrailer, ein Menschensuchhund. Jeder Mensch verliert ständig mikroskopisch kleine Hautpartikel, und die kann Buddy erschnuppern. Das geht so weit, dass der Hund den genauen Weg eines Menschen nachgehen kann, selbst wenn der schon vor Tagen dort entlanggegangen ist. Buddys Einsatzgebiet erstreckt sich auf ganz Bayern, er sucht Vermisste und auch Straftäter. Beim Isarmord vor eineinhalb Jahren war Buddy auch im Einsatz. Er versuchte, die Spur des flüchtigen Täters aufzuspüren. Leider vergeblich.

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Rauschgiftspürhund

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Quelle: Alessandra Schellnegger

Zana, Belgischer Schäferhund, drei Jahre alt. Zanas Job ist kein einfacher, ein falscher Schlecker und sie könnte tot sein. Die Hündin ist darauf spezialisiert, alle erdenklichen Arten von Drogen aufzuspüren, Cannabis, Heroin, Crystal oder Koks. Allein schon Anhaftungen reichen, damit die Hündin es riechen kann. "Für uns sind die Stoffe geruchsneutral, für den Hund nicht", sagt Zanas Hundeführerin Belinda Skoppek. Sechs bis sieben gängige Rauschmittel hat ein ausgebildeter Spürhund in der Nase. Wenn Zana sucht, läuft sie völlig aufgeregt die Plätze ab, die ihr Skoppek zeigt. Hat sie die Drogen gefunden, bleibt sie stocksteif liegen, bewegt sich nicht nach vorne und zeigt mit der Nasenspitze in die Richtung des Gesuchten. "Jaaa, Du bist die Beste", ruft Skoppek dann und Zana hüpft wie ein Flummi vor ihr auf und ab, bis sie ihr Spielzeug bekommt.

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Sprengstoffhund

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Quelle: Alessandra Schellnegger

Fighting, Belgischer Schäferhund, acht Jahre alt. Mehrere Schüsse zerreißen die Stille in Allach. Andreas Strieder macht es Fighting heute einfach. Eine frisch abgefeuerte Waffe zu finden, ist für den Spürhund ein Kinkerlitzchen. Innerhalb von Sekunden hat er die Garage im Training abgesucht und sich schwanzwedelnd vor einem Blechschrank abgelegt. Darin liegt der Revolver. Der Hund kann alle gängigen gewerblichen und militärischen Sprengstoffe riechen, Selbstlaborate sowie Waffen, Waffenteile und Munition. Fighting sucht auch bei der Sicherheitskonferenz die Räume ab, in denen die Politprominenz sich trifft. Und der Schnüffler wird im Sommer auch beim G7-Gipfel in Elmau dabei sein.

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Schutzhund

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Quelle: Alessandra Schellnegger

Cox, Belgischer Schäferhund, vier Jahre alt. "Kommen Sie raus, oder der Hund kommt rein." So warnt der Diensthundeführer, wenn sich ein mutmaßlicher Straftäter irgendwo versteckt hält. Der Schutzhund ist auf menschlichen Geruch abgerichtet. Außerdem sind Schutzhunde ausgezeichnete Fährtenleser. Flüchtet ein Mensch über Wiesen oder Wald, kann der Hund ihn nicht nur über seinen Individualgeruch aufspüren, sondern auch über die "Bodenverletzungen": Geknickte Grashalme riechen anders. Außerdem werden Schutzhunde überall dort eingesetzt, wo ihre psychologische Wirkung wichtig ist. Nach einer Verfolgungsjagd sollte die Polizei einmal den Täter zu Hause abholen und in eine psychiatrische Klinik bringen. Christoph Lipp und Cox standen vor dem Haus, Cox bellte zweimal, da rief der Mann: "Ich komme, aber bitte tun sie den Hund weg."

© SZ vom 13.01.2015/vewo
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