Die Idee ist durchaus einleuchtend: Wenn Mozarts Oper schon in einer Märchenwelt spielt – warum sie nicht gleich in die Gamer Welt versetzen? In der Neuinszenierung von Opernregisseurin Julia Riegel ist der junge Tamino ein leidenschaftlicher Videospieler, der sich in seinem Fantasy-Game auf eine Reise durch ein magisches Zauberland begibt. Dort begegnen ihm ein gewitzter Vogelfänger, eine eigenwillige Flöte und eine wehrhafte Prinzessin. Vielleicht ist deren Mutter, die Königin der Nacht, gar nicht so böse, wie alle immer glauben? Man darf sich auf einige Überraschungen in der familiengerechten Neuproduktion der Sarré Musikakademie gefasst machen, in der auf einmal auch noch Peter Pan und Schneewittchen auftauchen.
In der Alten Kongresshalle singen, tanzen und schauspielern über 60 junge Sängerinnen und Sänger in schillernden Fantasy-Kostümen. Erwähnenswert ist auch das Ausstattungskonzept, das aus einer Kooperation der jungen Bühnenbildnerin Carla Schwering mit einem jungen Videokollektiv entstand. Wie immer studierte Verena Sarré, die jüngst für ihre Arbeit mit einem Sozialpreis in Höhe von 10 000 Euro der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet wurde, auch die anspruchsvollen Solopartien in Mozarts Meisterwerk ausnahmslos mit besonders begabten Jugendlichen ihrer Akademie ein – das Live-Orchester ist mit Musikern der Bayerischen Staatstheater unter der Leitung von Liviu Petcu besetzt.
Die Zauberflöte, Neuinszenierung, Premiere Freitag, 10. Januar, 17.30 Uhr, Samstag, 11. Januar, 11 & 17 Uhr, Sonntag, 12. Januar, 11 & 16 Uhr, Alte Kongresshalle, Am Bavariapark 14