Auf Nachhilfe aus Japan ist die Münchner Comicszene nicht angewiesen: Statt dem Manga wird hier der "Minga" gepflegt - Zeichentalente zeigen ihre Sicht der Wiesn.
Sie arbeiten als Grafiker, entwerfen Anzeigen, illustrieren Bücher oder sind gerade erst am Beginn ihrer Ausbildung. In ihrer Freizeit zeichnen sie. Die Münchner Comic-Szene gehört zu den größten in Deutschland. Im Verein "Comicaze" sind einige der talentiertesten Zeichner organisiert. Ein Mal im Monat treffen sie sich im "Klenze 17". Irgendwann, vielleicht, wenn's geht, wollen sie groß rauskommen.
Für uns haben wir sie jedenfalls schon mal entdeckt. Zehn Mitglieder von "Comicaze" haben kurze Wiesn-Comicstrips gezeichnet. Die Japaner haben mit ihren Mangas den Comic vor ein paar Jahren wieder zur Popkultur gemacht. Dabei ist die Münchner Szene nun wirklich nicht auf Nachhilfe aus Japan angewiesen. Nicht der Manga wird hier gepflegt sondern der "Minga" - humorvolle, melancholische, politische oder subversive Geschichten mit Münchner Lokalkolorit.
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