Die jungen Paten:Pils mit Zitrushopfen

Die jungen Paten: Niklas Zerhoch und Dario Stieren (re.).

Niklas Zerhoch und Dario Stieren (re.).

(Foto: Stephan Rumpf)

David Stieren und Niklas Zerhoch sind die "Munich Brew Mafia"

Manche machen es eben gerade mit Fleiß ein bisschen anders als die anderen. Das trifft gewiss auch auf David Stieren, 26, und Niklas Zerhoch, 28, zu. "Weil alle gesagt haben: ,Pils ist uncool', haben wir uns gedacht: Machen wir halt ein Pils!" So entstand die Idee für "Don Limone", ein natürlich untergäriges, original Münchner Pils, vierfach gehopft mit amerikanischem Zitrushopfen. Ein Bier, das sogar für Cocktails geeignet ist, wie Stieren sagt: Die beiden haben schon mal einen "Don-Limone-Mojito" damit gemixt. Die Entscheidung für ein Pils war klug. "Pils ist eben mal was Besonderes", meint Stieren, "vor fünf Jahren wäre das in München noch undenkbar gewesen." Inzwischen aber interessierten sich die Leute viel mehr für neue Craft-Beer-Sorten, was man an Getränkemärkten wie dem Biervana in Schwabing oder Lokalen wie dem Tap-House in Haidhausen merke, wo ungewöhnliche Biersorten zu finden seien. Und auch Don Limone kann schon Erfolge feiern. Im Ruffini wurde er bereits als "Bier des Monats" präsentiert.

Stieren ist der gelernte Brauer bei der "Munich Brew Mafia", die sich auch "Organisation für Bierkultur" nennt. Noch studiert er in Weihenstephan, zum Diplom fehlt ihm nur noch ein Praktikum, das er jetzt eben mit der eigenen Brauerei macht. Kompagnon Niklas Zerhoch hat Geschichte studiert, sich aber immer schon fürs Brauen interessiert und zusammen mit Stieren zuerst einmal hobbymäßig "mit einem Glühweinkocher" gebraut. Aus Spaß wurde schließlich Ernst; seit 1. Januar 2016 ist aus der Mafia eine richtige Firma geworden. Freilich ist der Spaß auch noch dabei und wichtig. Besonders schön finden es die beiden, "dass es in der Craft-Beer-Szene so einen guten Zusammenhalt gibt. Man hilft sich gegenseitig aus, braut auch mal ein Bier zusammen. Von Konkurrenz ist da nichts zu spüren." Und bei der Brew Mafia darf obendrein auch noch das Publikum mitreden. "Die Leute sollen wissen, was wir so machen", meint Zerhoch, "deshalb dürfen sie auch schon mal mitentscheiden, was wir als Nächstes für ein Bier brauen."

Wenn man so will, sehen die beiden im Brauen auch einen Bildungsauftrag. Einmal im Monat geben sie einen Braukurs, der sehr gut angenommen wird. Da lernt man etwas über Rohstoffkunde und Sensorik, bis zu zehn unterschiedliche Biere werden dabei verkostet. Mit der eigenen Produktion wollen sie heuer die 250-Hektoliter-Marke reißen, außerdem werden "ein bis zwei neue Sorten" dazukommen. Der Spaß aber soll bleiben.

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