Deutsches Theater in München:Sprinkleranlage setzt Bühne unter Wasser
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Plötzlich geht nach einer Vorstellung im Deutschen Theater die Sprinkleranlage an und setzt die Bühne unter Wasser. Der Grund: unklar. Vor allem ist die hochkomplizierte Technik betroffen. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Zwangspause von vier Wochen.
Von Franz Kotteder, München
Mindestens vier Wochen lang kann es keine Vorstellungen mehr im Deutschen Theater geben. Am Mittwochabend um 22 Uhr, kurz nach Ende der Vorstellung des Musicals "The Wiz", wurde die Sprinkleranlage auf der Bühne ausgelöst - warum, das weiß bislang niemand. Das Publikum hatte den Zuschauerraum bereits verlassen, anwesend war nur noch Bühnenpersonal. Feuer scheidet als Ursache für das Auslösen der Anlage aus, derzeit wird noch untersucht, wie es dazu kommen konnte. Die Feuerwehr war allerdings trotzdem in die Schwanthalerstraße gekommen: Sie musste die Kellerräume auspumpen.
Der Schaden betrifft vor allem die hochkomplizierte Bühnentechnik. Ein Teil der Steuerungen und Anlagen sind wohl schwerer in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Donnerstag waren die Techniker vor allem damit beschäftigt, die Schäden festzustellen. Auch sicherheitstechnische Einrichtungen sind betroffen, etwa die Sprachalarmierung oder die Brandmeldeanlage. Allein deshalb wäre es nicht möglich, so schnell wieder Vorstellungen zu geben.
Theatersprecher Georg Kleesattel kann derzeit auch noch nicht sagen, wie es weitergeht: "Nach bisheriger Einschätzung der Fachleute kann für mindestens vier Wochen kein Spielbetrieb stattfinden." Für die städtische Bühne, die schon in den vergangenen Jahren während der fünfjährigen Generalsanierung, die an die 94 Millionen Euro gekostet hatte, mit Pfusch am Bau und wiederholten Terminverschiebungen zu kämpfen hatte, ist das ein erneuter Rückschlag. Das Haus war erst am 17. Januar dieses Jahres mit einem feierlichen Festakt wiedereröffnet worden.
Vier Produktionen fallen aus
Insgesamt müssen nun mindestens vier Produktionen ausfallen. Neben "The Wiz" betrifft das die Produktionen "Ewig jung", "Dylan" und "Alice". Werner Steer, einer der beiden Geschäftsführer, wurde von der Nachricht im Urlaub überrascht. "Wir werden jetzt versuchen", sagte er zur SZ, "für die abgesagten Produktionen neue Termine zu finden und eine gütliche Einigung zu finden. Ansonsten wird das natürlich ein Versicherungsfall." Carmen Bayer, seine Mitgeschäftsführerin, war gestern wegen mehrerer Krisenkonferenzen nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Der Wasserschaden soll jedenfalls kein Schaden fürs Publikum sein. "Bereits gekaufte Karten können an der Tageskasse zurückgegeben werden und werden voll erstattet", sagt Theatersprecher Georg Kleesattel. Fußballmuffel, die am Donnerstag dem WM-Spiel Deutschland-USA im Theater entgehen wollten, hatten allerdings trotzdem Pech.