Der Transrapid:Die Entdeckung der Langsamkeit

Der Transrapid brettert schon längst im Ausland über die Schienen. Aber hierzulande doktort man seit bereits 28 Jahren daran, den Transrapid auf die Schiene zu setzen. Von Sara Meinen

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Prototyp Transrapid

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Der Transrapid brettert schon längst im Ausland über die Schienen. Aber hierzulande doktort man seit bereits 28 Jahren daran, den Transrapid auf die Schiene zu setzen.

Der Prototyp des Transrapids wurde bereits 1979 auf der Internationalen Verkehrsausstellung in Hamburg vorgestellt. Hersteller und Politiker versuchen seither eine Referenzstrecke zu realisieren. Hauptproblem: Die Finanzierung.

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Modell Transrapid

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2002 legen die Landesregierungen in Bayern und Nordrhein-Westfalen Pläne für Transrapid-Strecken vor. NRW will einen Transrapid zwischen Düsseldorf und Dortmund.

Auf dem Testgelände in Lathen (Emsland) halten wenig später auch schon Bahn-Chef Klaus Mehdorn (vorne links), der NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement (vorne Mitte) und der Vortsandsvorsitzende von Thyssen Krupp, Ekkehart Schulz, ein Modell des Transrapids in den Händen....

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Flughafen München

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... und in Bayern, da will man eine Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen München. Im neuen Airport-Terminal wird gleich mal ein Stück des Magneschwebezugs zu Demonstrationszwecken aufgebaut.

Die Transrapid-Finanzierung wird sogar in den Bundeshaushalt 2003 aufgenommen und die Bundesregierung kündigt 2,3 Milliarden Euro Bundeszuschüsse an.

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Finanzierung

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Dann wird 2003 doch gestritten: natürlich ums Geld. Da zanken sich die Verantwortlichen innerhalb der rot-grünen Regierung im Bund und in Nordrhein-Westfalen sowie NRW und Bayern um die Verteilung der Fördermittel.

Bayern fühlt sich unfair behandelt, da Berlin für den Freistaat nur 550 Millionen Euro vorsieht, für NRW dagegen 1,6 Milliarden Euro.

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Mehdorn

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Die SPD-geführte Landesregierung in Nordrhein-Westfalen lässt im Juli 2007 die Pläne wegen der unsicheren Finanzierung fallen.

Ende 2004 zieht sich Bayern aus der Bayerischen Magnetbahn Planungsgesellschaft zurück. Künftig soll die Deutsche Bahn die Planung, Vorbereitung und schließlich den Betrieb der Strecke übernehmen.

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Rüttgers

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Die Regierung beäugt mit Neid den Ehrgeiz der Bayern und nach einem Regierungswechsel in Düsseldorf will Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit seiner CDU-Regierung den Transrapid doch bauen. Der dortige Verkehrsminister hat nun vor, eine Verbindung nach Holland zu schaffen und kritisiert die "kleine Nahverkehrsverbindung" der Bayern.

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Schörder Fischer

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Nach dem Regierungswechsel 2005 in Berlin wollen alle den Transrapid. Gestritten wird trotzdem weiterhin...

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Teststrecke Transrapid

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2006 passiert ein tragischer Unfall auf der Transrapid-Teststrecke im Emsland. Ein Zug rast in einen Werkstattwagen, 23 Menschen kommen dabei um Leben. Eine neue Debatte um die Sicherheit des Transrapids entsteht.

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OB Ude

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Münchens Oberbügermeister Christian Ude aber hat Zweifel an der Sicherheit der Strecke und der bayerische Verkehrsminisster Erwin Huber befürchtet durch die zusätzlich geforderten Sicherheitsmaßnahmen höhere Kosten.

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S-Bahn

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Die Stadtverwaltung will statt des Transrapids lieber eine Express-S-Bahn. Im März 2006 stellt Ude erste Ergebnisse einer Expertenuntersuchung vor.

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Stoiber

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Die Staatsregierung, damals noch mit Stoiber an der Spitze, hält aber weiter fest am Transrapid ...

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Planfeststellungsverfahren

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Dann endlich, im April 2006, beginnt das Planfeststellungverfahren. Die Hauptkritikpunkte der Gegner bleiben Sicherheit und Finanzierung.

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Transrapid

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2007 geht es mit dem Erörterungsverfahren in die zweite Phase des Planfeststellungsverfahrens und das Eisenbahnbundesamt genehmigt das Sicherheitskonzept. Das Projekt scheint nun tatsächlich realisiert zu werden.

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Gericht Leipzig

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Die Anti-Transrapid-Einwender-Gesellschaft fordert Einblick in die Unterlagen. Doch die Planer des Transrapids verweigern Einblicke in das Konzept.

Die Gegner ziehen sogleich vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig und stellen einen Eilantrag auf Herausgabe. Das Gericht lehnt wegen Nicht-Zuständigkeit ab. Die Gegner drohen mit weiteren juristischen Schritten und einer Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel.

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Sparschwein

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Der Bau für die Strecke ist zwar noch nicht endgültig beschlossen, da das Planfeststellungsverfahen noch läuft. Doch die größte Hürde wird Ende September 2007 genommen: Die Finanzierungslücke von 1,85 Milliarden Euro kann geschlossen werden.

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Josef Schmid

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Friedlich geht es in der Transrapidfrage freilich nicht zu. Der nächste Querulant hat sich schon gemeldet: Josef Schmid, OB-Kandidat der CSU, will einen Teil der Transrapidstrecke untertunneln. Er führt Lämrschutzgründe an, doch wohl auch Wählerstimmen spielen für ihn eine Rolle. Dies würde allerdings das Verfahren um Jahre hinauszögern und Mehrkosten von mehr als 100 Milliarden Euro heraufbeschwören.

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Marzipan-Transrapid

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Es ist also noch nicht endgültig entschieden, ob der Transrapid wirklich kommt.

Immerhin, der CSU-Vorsitzende Erwin Huber hat schon einen Transrapid aus Marzipan bekommen.

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