Der Sonne entgegen:Mit dem Radl unterwegs

Mit den ersten Sonnenstrahlen packen viele Münchner ihr Radl aus. Zwischen Autos und Fußgängern zu radeln, macht jedoch nicht immer Spaß.

Renate Silberbauer

12 Bilder

Radfahren in München

Quelle: SZ

1 / 12

Mit den ersten Sonnenstrahlen packen viele Münchner ihr Radl aus. Zwischen Autos und Fußgängern zu radeln, macht nicht immer Spaß.

Göttingen ist gefährlicher

Lisa Klapper (21) findet München zu Rad relativ ungefährlich. "Ich komme ursprünglich aus Göttingen und da lebt man als Radfahrer schon um einiges gefährlicher als in München." Hier seien die Radwege super ausgebaut, weshalb sie meist ohne Helm unterwegs sei.

Fotos: Renate Silberbauer

Radfahren in München

Quelle: SZ

2 / 12

Den Kindern ein Vorbild sein

"Ein Polizist hat mich mal aufgefordert, für meine fünf und sieben Jahre alten Jungs ein gutes Vorbild zu sein und einen Helm zu tragen", sagt Misela Petrovic (36). Seit dieser Aufforderung sei die Mutter immer mit Helm unterwegs. Für ihre beiden Jungs habe die 36-Jährige einen Anhänger. In München sei es teilweise sehr chaotisch auf den Straßen, aber sie versuche einfach locker zu bleiben. Schließlich helfe es ja doch nichts, wenn man sich aufrege. Mit dem Rad ist Petrovic zu jeder Jahreszeit unterwegs: "Ich bin so pervers und probier's auch im Winter."

Radfahren in München

Quelle: SZ

3 / 12

"Ich bleib immer schön gelassen"

Angelika Meißle (53) wäre fast schon einmal unter die Räder gekommen. "Die Autofahrer sind teilweise schon sehr rücksichtslos. Vor allem beim Rechtsabbiegen." Über die Rücksichtslosigkeit der Autofahrer aufregen? Das mache die 53-Jährige schon lange nicht mehr. "Ich bleib immer schön gelassen." Die Ausschilderung der Münchner Radwege finde sie ganz in Ordnung. Vergleiche zieht sie dabei zu Italien und Österreich: "In Italien ist die Beschilderung noch etwas besser, in Österreich quasi nicht vorhanden."

Radfahren in München

Quelle: SZ

4 / 12

Das Schritttempo ist ein Graus

Entlang der Isar radelt Laura Caviglione (34) am liebsten. "Da ist es sehr idyllisch." Weniger idyllisch finde sie es in der Innenstadt, wo Schritttempo angesagt ist, und an Straßen mit vielen Lastwagen. "Aber wenn man schön vorsichtig ist, dann kann man auch dort fahren." Die vielen Radwege erleichtern für sie das vorankommen mit dem Drahtesel.

Radfahren in München

Quelle: SZ

5 / 12

Angst vor Blitzern

"Ich schieb mein Rad lieber. Eine Freundin von mir ist hier nämlich schon geblitzt worden", sagt Ottilie Doergé (56) in einer temporeduzierten Zone. Sie war mit immerhin 15 Stundenkilometern unterwegs. Meistens sitzt die Radlerin nach der Arbeit im Sattel. "Dann fahr ich so ein, zwei Stunden um mich auszupowern und zu entspannen." Und zwar Sommer wie Winter.

Radfahren in München

Quelle: SZ

6 / 12

Der erste Ausflug

Philippa (34) und Marc (35) Z. haben sich erst kürzlich neue Mountainbikes gekauft. "In München mit dem Rad zu fahren ist nicht unbedingt sicher. Aber wo ist es schon sicher", sagen die beiden bei ihrem ersten Fahrradausflug in diesem Jahr. Deswegen trägt zumindest Philippa immer einen Helm. Der Nachwuchs der beiden sei auch oft mit von der Partie. Und zwar im Fahrradanhänger, den sich Marc ans Rad hängt.

Radfahren in München

Quelle: SZ

7 / 12

Ein Klapprad geht auf reisen

Mit seinem kleinen Klapprad fällt Werner Kappler (31) in der Fußgängerzone sofort auf. "Ich komme eigentlich gar nicht aus München, sondern besuche nur meine Cousine." Sein Klapprad nehme der Bamberger überall hin mit. Gekauft habe er sich das praktische Vehikel bei Ebay. "Das hätte 300 Euro gekostet und ich hab's für 80 Euro ersteigert. Ein absolutes Schnäppchen." Für so ein kleines Rad hat der 31-Jährige ein relativ großes Schloss dabei. "In Hamburg hat man mir mein altes Rad gestohlen. Ich war nur zwei Stunden auf dem Fischmarkt und weg war's. Deswegen das wuchtige Schloss."

Radfahren in München

Quelle: SZ

8 / 12

Ein praktischer Korb zum Transportieren

Sommer wie Winter, außer bei Regen, ist Kathleen Thümmel (26) mit ihrem Radl unterwegs. "Manchmal fahre ich bis zu 16 Kilometer am Tag", sagt sie. Ihr Rad habe sie sich vor etlichen Jahren neu gekauft. Besonders praktisch sei der Korb auf dem Gepäckträger: "Damit kann man wunderbar Sachen transportieren. Zum Beispiel den Einkauf oder auch Bücher."

Radfahren in München

Quelle: SZ

9 / 12

Münchner Radwege sind Luxus

"Ich bin sehr vorsichtig und rücksichtsvoll unterwegs", sagt Christine Öttl (49). Wenn ihr ein Auto die Vorfahrt nehme, dann ärgere sie sich schon lange nicht mehr. "Das ist eben so." Überhaupt könne man in München in punkto Radwege eh von absolutem Luxus sprechen. "Ich habe früher in Südtirol gelebt und da gibt es überhaupt keine Radwege." Unterwegs ist die 49-Jährige bei fast jedem Wetter. "Nur bei Eis bleibt das Fahrrad Zuhause."

Radfahren in München

Quelle: SZ

10 / 12

Im Winter mit Spikes unterwegs

4000 Kilometer radelt der 55-jährige Josef D. pro Jahr. "Hauptsächliche in und um München bin ich mit dem Rad unterwegs." Auffällig an seinem Drahtesel ist eine Hartschalenbox auf dem Gepäckträger. "Das ist mein Kofferraum. Darin transportiere ich immer den Kuchen, den ich mir kaufe. Die Schachtel passt nämlich genau in die Box." Josef D. hat schon vor einiger Zeit den Trend zum Zweitrad für sich entdeckt. "Im Winter habe ich ein anderes Rad. Das hat Spikes an den Reifen." Fotografieren wollte sich der 55-Jährige nicht lassen. Deswegen ist nur sein Rad auf dem Bild zu sehen.

Radfahren in München

Quelle: SZ

11 / 12

Mangelnder Winterdienst in Neuhausen

Für ihren Weg zu Universität nutzt Maximiliane P. (rechts im Bild) ihr Rad. Und zwar meist nur im Sommer. "In der Innenstadt fahre ich gerne Rad. Die Autofahrer sind in München aber grundsätzlich nicht so rücksichtsvoll." Im Stadtteil Neuhausen störe sie der mangelnde Winterdienst: "Dort wird nicht so gut gestreut. Da muss man das Rad einfach Zuhause lassen." Heute muss die 20-Jährige ihr Rad schieben, weil ihre Freundin Nana K. (20) zu Fuß unterwegs ist.

Radfahren in München

Quelle: SZ

12 / 12

Rasende Radler stören

"Die Radwege sind ganz gut hier. Wenn es noch mehr wären, dann wäre das natürlich noch besser", sagen Elena Alessiato (30) und Alessandro Melazzini (35). Dass die Autos oft zu nahe an den Radlern vorbeifahren, finden die beiden beunruhigend. Auch mit rasenden Radlern können sich die beiden nicht anfreunden. "Wir sind total gemütlich unterwegs. Und zwar das ganze Jahr."

Fotos: Renate Silberbauer

© sueddeutsche.de
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: