Denning:Schutz vor Versiegelung

Stadtrat lehnt Erweiterungspläne der Firma Deutsche Plasser ab

Von ulrike steinbacher, Denning

Die Deutsche Plasser Bahnbaumaschinen GmbH kann ihre Firmenzentrale im Grüngürtel an der Friedrich-Eckart-Straße nicht erweitern. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat es jetzt abgelehnt, ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten und dem Projekt damit eine Absage erteilt. Das Firmengelände liegt auf ansonsten unbebautem Land zwischen dem Denninger Anger im Westen und dem Zamilapark im Osten. Die Stadt will den gesamten Grünzug von Versiegelung freihalten.

Die Deutsche Plasser gehört zum österreichischen Marktführer Plasser & Theurer, der Maschinen für Instandhaltung, Um- und Neubau von Gleisen und Oberleitungen herstellt und weltweit vertreibt. Am Standort in Denning, wo 104 Mitarbeiter beschäftigt sind, sind Verwaltung, Logistik, Werkstätten und Lager der deutschen Tochter untergebracht. Das Unternehmen hat seit den Sechzigerjahren von den Erben der Konservenfabrik Friedrich Eckart Flächen gepachtet und seine Zentrale nach und nach erweitert, größtenteils allerdings ohne Genehmigung. 2005 genehmigte die Stadt nachträglich diverse Umbauten und Erweiterungen für 25 Jahre. Sie wollte dem Unternehmen damit Zeit geben, sich mittelfristig einen neuen Standort zu suchen. Doch die Deutsche-Plasser-Geschäftsführung möchte am alten Standort expandieren und wies Alternativgrundstücke zurück, die die Stadt am Hüllgraben in Daglfing und der Rupert-Bodner-Straße in Langwied anbot.

Für die Erweiterung des Betriebs in Denning müsste aber ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Genau das hat der Planungsausschuss jetzt abgelehnt. Die wichtigste Begründung ist, dass die Expansionspläne der Deutschen Plasser dem Ziel der Stadt widersprechen, die Grünfläche freizuhalten. Außerdem bestehe die Gefahr eines Präzedenzfalls, und überdies würde die Ausweitung des Betriebs die Lärmbelästigung für die Nachbarn erhöhen.

Die Geschäftsführung des Unternehmens hat bereits vergangenes Jahr in einem Brief an den Bezirksausschuss Bogenhausen angekündigt, dass die Deutsche Plasser München den Rücken kehren will, wenn eine Erweiterung in Denning nicht genehmigt wird. In diesem Fall werde man die Zentrale in eines der bestehenden Instandhaltungswerke integrieren, zum Beispiel in Buchloe.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: