An der Fritz-Lutz-Schule in Denning gibt es Ärger mit dem Schulbus. Jahrelang habe die Beförderung der Daglfinger Kinder gut geklappt, schreibt der Elternbeirat an den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen. Doch mit Beginn des neuen Schuljahrs seien die Routen der beiden Linien geändert worden und dies führe sowohl bei den Fahrern von Autobus Brettschneider als auch bei Eltern und Kindern "zu sehr großer Verwirrung und Verunsicherung". Der E 161 zum Beispiel stoppe laut Fahrplan nicht mehr an der Schichtlstraße in Daglfing, doch die Fahrer hielten manchmal trotzdem dort an. Die Kinder glaubten dann, zu spät dran zu sein, hätten Angst, ihre Fahrt zu verpassen "und laufen zum Teil unkontrolliert über die Rennbahnstraße, um einen Bus zu erwischen, der dort gar nicht stehen dürfte", schildert der Elternbeirat. Genauso groß sei die Verwirrung inzwischen, wenn der 161er die Haltestelle fahrplangemäß auslasse. Manche Kinder gingen dann heim, andere stiegen in den Linienbus, "was besonders für Kinder in der ersten Klasse alleine noch ziemlich schwierig ist", schreiben die Eltern.
Im Oktober habe sich die Situation für fünf Familien noch verschärft: Deren Kinder wurden von da an mit Taxis zur Grundschule gefahren und mussten dafür ihre eigenen Kindersitze mitbringen. "Bereits am dritten Tag konnten einige Kinder nicht mit dem Taxi befördert werden, da die Sitzerhöhung am Vortag in der Schule vergessen wurde", berichtet der Elternbeirat. Außerdem hätten einige Taxifahrer den Eltern ihre Namen nicht gesagt, manche hätten sich verspätet, sodass die Kinder zu spät zum Unterricht kamen. Und überdies: "Der Transport von Kindern mit Taxis steht im klaren Gegensatz zu den Bemühungen, die sogenannten Elterntaxis zu verhindern, und verschärft die ohnehin schon kritische Verkehrssituation vor der Schule", heißt es in dem Brief. Die Probleme hätten aber dazu geführt, dass manche Eltern ihre Kinder mittlerweile wieder selbst mit dem Auto zur Schule brächten.
Einen Grund für die neue Linienführung der Busse und den zusätzlichen Einsatz von Taxis kennt der Elternbeirat nicht. Angeblich habe sich die Schülerzahl erhöht. Dies lasse sich aber "in keinster Weise nachvollziehen, da wir in diesem Schuljahr sogar eine Klasse weniger an der Schule haben", stellen die Eltern fest. Stichproben hätten zudem gezeigt, "dass die Busse keineswegs überfüllt sind".
Pressesprecherin Ursula Oberhuber vom Referat für Bildung und Sport (RBS) bringt Licht ins Dunkel. Die neue Linienführung sei zustande gekommen, weil alle Schulbusrouten zu Beginn jedes Schuljahrs entsprechend den Wohnorten der Kinder geplant würden, um ein optimales Verhältnis zwischen Fahrtzeit und Auslastung der Busse zu erreichen. In den Wochen nach Schulbeginn seien dann noch drei Kinder für den Schulbus nachgemeldet worden, sodass die Kapazität der Fünfzig-Sitzer "geringfügig überschritten" gewesen sei. "Als Übergangslösung wurden diese drei Kinder mit Taxen zur Schule gebracht", teilt Oberhuber mit.
Nach den Weihnachtsferien soll damit Schluss sein. Von Januar an "wird ein zusätzlicher Bus mit 16 Plätzen eingesetzt, sodass dann alle Kinder mit dem Bus transportiert werden", erklärt die Sprecherin. Laut Oberhuber hat die Fritz-Lutz-Schule 15 Klassen mit 345 Schülern. Im vergangenen Jahr seien es 16 Klassen mit 372 Kindern gewesen.