Demonstration gegen Nazi-Marsch:München wehrt sich

Mehrere Tausend Münchner haben gegen einen Aufmarsch der Rechtsradikalen demonstriert - bewaffnet mit Ortsschildern, auf denen "München bleibt nazifrei" steht.

Lisa Sonnabend

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Gegenkundgebung gegen rechtsextremistischen Aufmarsch

Quelle: dpa

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Die ganz große Mehrheit ist bunt, nicht braun: Etwa 3000 Münchner haben in der Innenstadt gegen einen "Heldengedenkmarsch" von Rechtsradikalen demonstriert - bewaffnet mit Ortsschildern, auf denen "München bleibt nazifrei" steht.

Demonstration München ist bunt

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Zu der Kundgebung "München ist bunt" am Sendlinger Tor kamen unter anderem Oberbürgermeister Christian Ude (Foto), die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, die Stadträte Siegfried Benker (Grüne), Michael Mattar (FDP) und Marian Offman (CSU) sowie der ehemalige Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel. Ude sagte: "München ist und bleibt bunt. Es wird den Neonazis nicht gelingen, dieses Bild zu beschädigen."

Demonstration München ist bunt

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"Wir sind hier, um deutlich zu machen, wie eindeutig das Verhältnis von Nazigegnern zu Nazis in unserer Stadt ist", sagte die Münchnerin Anke Lachmann, die zur Demo am Sendlinger Tor gekommen ist. "Die Nazis sind ganz klar die Minderheit!" Die Münchner hatten bereits im Mai bei einer "München ist bunt"-Demonstration einen rechtsradikalen Umzug in Fürstenried gestoppt.

Demonstration München ist bunt

Quelle: Lisa Sonnabend

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Kritik bei der Gegenkundgebung gab es für den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. In den vergangenen Jahren hatte die Stadt versucht, den "Heldengedenkmarsch" verbieten zu lassen - doch die Verbote waren stets vom Verwaltungsgerichtshof wieder kassiert worden. Wegen geringer Aussicht auf Erfolg hatte die Stadt es diesmal gar nicht erst versucht. Der Grünen-Stadtrat Siegfried Benker sagte: "Die NS-Traditionspflege muss untersagt werden. Denn die Nazis wollen Helden verehren, die in Wirklichkeit Täter waren."

Demonstration München ist bunt

Quelle: Lisa Sonnabend

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Der Holocaust-Überlebende Martin Löwenberg (Mitte) rief dazu auf, nach der Kundgebung zum Isartor und zur Lukaskirche zu gehen, wo die Route der Rechtsradikalen vorbeiführte. "Unser Ziel ist es, dass der Naziaufmarsch nicht weitergehen kann", sagte der 85-Jährige und machte sich auf den Weg.

Gegenkundgebung gegen rechtsextremistischen Aufmarsch

Quelle: dpa

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Die meisten Gegendemonstranten zogen anschließend weiter zum Isartor und skandierten den etwa 100 Rechtsradikalen "Nazis raus!" entgegen. Auch die Abschlusskundgebung der Rechten an der Staatskanzlei begleiteten die Demonstranten mit Pfiffen und Sprechchören wie "Nazis raus".

Neonazi-Demonstration + Gegendemonstration am Isarplatz

Quelle: Johannes Simon

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Um zu verhindern, dass Gegendemonstranten und Rechtsextreme zusammentreffen, war die Polizei mit fast 2000 Mann im Einsatz. Um ein Zusammentreffen zu verhindern, leitete die Polizei die etwa 100 Neonazis um und sperrte die Demonstranten von der Kundgebung ab.

Neonazi-Demonstration + Gegendemonstration am Isarplatz

Quelle: Johannes Simon

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Dabei kam es zu einem Gerangel zwischen Autonomen und der Polizei. Es flogen Flaschen, die Polizei setzte auch Pfefferspray ein. Zu größeren Zusammenstößen kam es dabei nicht. Der Naziaufmarsch endete gegen 16 Uhr und damit sehr viel früher als geplant.

© sueddeutsche.de
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