Demonstration der Milchbauern:"40 Cent sofort!"

Die Milchbauern wollen mehr Geld - und demonstrieren. 13.000 fordern am Dienstag in München einen Milchpreis von 40 Cent pro Liter.

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Demonstration des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter

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Was ist denn hier los? Die Bauern demonstrieren am Odeonsplatz für einen konstanten Milchpreis von 40 Cent pro Liter. Ihre Interessensvertretung, der Bund Deutscher Milchviehhalter, hat die Veranstaltung organisiert.

Fotos: Daniela Krispler

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Der steigende Milchpreis im Handel und der sinkende Milchpreis bei den Bauern, scheint ein Fass ohne Boden zu sein. Bei dieser Milchkanne fließt aber nichts aus, darauf achten die Eigentümer besonders gut. Zur Feier des Tages wurde sie nämlich mit Bier befüllt.

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Jakob Dräsel, 38 Jahre, Landwirt aus Lengries im Landkreis Bad Tölz mit seinen beiden Söhnen:

"Der Grundpreis von 40 Cent Pro Liter Milch ist für uns Bauern absolut notwendig, weil wir sonst unsere Unkosten nicht mehr decken können. 40 Cent sind dabei wirklich das Minimum. Wenn der Milchpreis für uns Landwirte nicht steigt, wird auf alle Fälle gestreikt. Wir müssen jetzt einfach den Spieß umdrehen und den Molkereien sagen, dass sie uns einen bestimmten Preis zahlen müssen, sonst stellen wir die Milchlieferung ein."

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Diese beiden Models des Milchbauernverbands haben ihre Demo-Shirts mit Mamas Hilfe gebastelt.

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Hubert Rupp, 43 Jahre, und Karin Rupp, 40 Jahre, mit Tochter Regina und deren Freundin Miriam: Karin Rupp: " Heute muss man als Bäuerin dazuverdienen, anders geht es nicht. Momentan kämpfen wir alle ums Überleben, deshalb soll der Milchpreis auf 40 Cent raufgehen und dann stabil bleiben." Hubert Rupp: "Das Handlungsmandat des BDM ist äußerst wichtig, damit wir eine flexible Mengensteuerung haben. Man sieht schon, wie die Kräfte verteilt sind und dass der Produzent, der Milchbauer, am wenigsten Macht hat. Es ist aber dem Verband Deutscher Milchviehhalter zu verdanken, dass die Situation der Bauern überhaupt zur Sprache gekommen ist. Die Politik wird jetzt reagieren müssen."

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Mit zahlreichen Plakaten und Transparenten wettern die Bauern gegen ihre Rolle in der heimischen Milchwirtschaft.

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Oliver Grommes, 32 Jahre, Landwirt aus dem BDM-Organisationsteam in der Eiffel:

"Der BDM ist die größte Interessensvertretung weltweit für aktive Milcherzeuger. Wir Bauern benötigen aber weit mehr als 40 Cent pro Liter. Die Milchquotenregelugn der Europäischen Union abzuschaffen, ist Schwachsinn. Das darf niemals geschehen und dafür setzen wir Milcherzeuger uns mit Hilfe des BDMs ein. Künftig brauchen wir eine Marktsteuerung, denn der Milchmarkt ist sehr empfindlich. Dann soll der Milchpreis von den Bauern festgesetzt werden."

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Die besten Plätze während der Demonstration gibt es auf den Fensterbänken der Residenz.

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Chrysantha Gaum, 42 Jahre, Landwirtin aus Schwendi im Landkreis Bibrach, mit Sohn Felix:

"Der Milchpreis ist stetig gesunken. Seit ich an den Hof meines Mannes geheiratet habe, ist der Preis immer mehr zurückgegangen. Es ist also schon lange notwendig, dass dagegen endlich mal was unternommen wird. Man hat ja schon jetzt als Bauern in der Regel mehr Ausgaben als Einnahmen. Das spüren auch die Kinder, die den Betrieb dann später nicht mehr übernehmen wollen."

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Bei der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben wiegt für viele Landwirte die Ausgabensseite zu schwer.

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Jakob Krechl und Andreas Moosegger aus Rosenheim:

"Die Mächtigen sollen endlich einmal nachgeben und was für die Landwirtschaft tun. Wenn wir mehr Geld für den Liter Milch bekommen, wäre es für uns einfacher, in den Betrieb zu investieren. Heute müssen die meisten Bauern die Landwirtschaft nebenerwerbsmäßig führen. Wenn wir bis Oktober nicht 40 Cent pro Liter bekommen, streiken wir auf alle Fälle."

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Wie ihre Männer haben sich heute viele Bäuerinnen fesch herausgeputzt: So viele Lederhosen und Dirndl sieht man selten am Odeonsplatz.

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Xaver Kögel, 74 Jahre, und Thomas Hipp, 46 Jahre, aus Bernbäuren im Landkreis Schongau:

"Wenn ein Mangel ist, kann man einen vernünftigen Preis festsetzen. Die Bestrebungen die Mengenregelungen der Europäischen Union aufzulösen, bewirken aber gerade das Gegenteil: Die Mengen steigen und die Preise fallen. Uns Bauern hat man jahrelang vorgeworfen, dass wir zu viel Milch produzieren. Durch den Mangel haben wir jetzt die Möglichkeit, mit Hilfe des BDM einen besseren Preis auszuhandeln."

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Marktmacht durch Markenmacht: Dieses Rennen gewinnt heute ohne Frage der BDM.

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Der Mangel hat seinen Preis: Die steigende Nachfrage an Milchprodukten verleiht den Bauern möglicherweise künftig mehr Stimmgewicht und damit eine größere Marktmacht.

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Josel Bichlmair, 38 Jahre, Landwirt aus Bad Tölz:

"Mit dem BDM wollen wir auch mehr Einigkeit unter den Bauern erzielen. Es geht darum, Unentschlossene noch zu überzeugen dem BDM beizutreten. Die Bauern sind die Produzenten, deshalb müssen sie auch das Recht haben, festzusetzen wieviel ein Liter Milch kosten darf. Ein Mechaniker verrechnet ja auch seine Arbeitsstunden."

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Der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Milchviehhalter, Romuald Schaber, bei seiner abschließenden Rede. Er freut sich über die große Unterstützung und auf zahlreiches Erscheinen der Milcherzeuger. Während die Polizei nur von 13.000 Demonstranten ausging, zählte er 15.000 Teilnehmern.

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"Aus is!" Nach dem Ende der letzten Ansprache gingen einzelne Bauern auf Stadttour, die meisten zog es aber in den Biergarten auf ein kühles Bier und eine deftige Brotzeit - wer weiß, wann man das nächste Mal wieder nach München kommt.

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