Protest gegen AfD:München steht die nächste Großdemonstration bevor

Protest gegen AfD: Die Münchner haben viel Demo-Erfahrung gesammelt, etwa als bei "Ausgehetzt" bis zu 40 000 Menschen gegen den Politikstil der CSU protestiert haben.

Die Münchner haben viel Demo-Erfahrung gesammelt, etwa als bei "Ausgehetzt" bis zu 40 000 Menschen gegen den Politikstil der CSU protestiert haben.

(Foto: Robert Haas)
  • Am 5. November wollen Tausende Menschen in München "für Demokratie, Frieden, Freiheit und Menschenrechte" auf die Straße gehen.
  • Anlass ist die konstituierende Sitzung des neuen Bayrischen Landtags und der damit verbundene Einzug der AfD ins Maximilianeum.

Von Linus Freymark

Zehntausende Menschen sind in diesem Sommer in München auf die Straße gegangen: Erst protestierten sie gegen das Polizeiaufgabengesetz (NoPAG), dann gegen eine Politik der Angst (Ausgehetzt), gegen Rassismus (Jetzt gilt's) und für mehr Umweltschutz (Mia ham's satt). Nur einen Monat nach der jüngsten Kundgebung laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Großdemonstration. Am 5. November ruft ein breites Bündnis verschiedener Organisationen zu "Wehret den Anfängen". Auf der Maximiliansbrücke nahe dem Landtag wollen sie "für Demokratie, Frieden, Freiheit und Menschenrechte" auf die Straße gehen - und sie wollen protestieren gegen den Einzug der AfD ins Maximilianeum.

Wie bei den Großdemos im Sommer setzen sich Veranstalter und Unterstützer auch dieses Mal aus verschiedenen Initiativen, Bündnissen und Parteien zusammen. Neben Benjamin David vom Verein "Die Urbanauten", der die Kundgebung angemeldet hat, sind unter anderem Tilman Schaich von "Ausspekuliert" und führende Köpfe der Münchner Pulse-of-Europe-Bewegung im Organisationsstab. Hinzu kommen Zusammenschlüsse wie "Künstler mit Herz".

Zufällig gewählt ist der Termin der Demonstration nicht: Am 5. November kommt der neue Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Erstmals seit 1970 sitzt dann mit der AfD wieder eine "rechtsextreme Partei" im Maximilianeum, wie David sagt. Dem wollten die Veranstalter etwas entgegensetzen, ebenso wie dem gesellschaftlichen Rechtsruck. Mit Sorge blickt David auf die Europawahl im Mai und vergleicht die jetzige Situation mit jener am Ende der Weimarer Republik: "Mittlerweile sind wir irgendwo zwischen 1928 und 1932." Er selbst habe bereits Erfahrungen mit gewaltbereiten Rechten gemacht, Demokratie und Rechtsstaat seien in Gefahr.

Für die Organisation der Kundgebung setzt David auf die sozialen Medien. Knapp 4000 Menschen haben auf Facebook bereits ihr Interesse bekundet, die Organisatoren rechnen mit bis zu 10 000 Teilnehmern. Mit der vermehrten Nutzung des Internets möchte David gegen die "unfassbare Polarisierung im Netz" vorgehen. Dort sucht er auch noch nach Helfern für die Demonstration: "Wirklich jeder ist eingeladen mitzumachen."

"Wehret den Anfängen" beginnt am Montag, 5. November, um 19 Uhr auf der Maximiliansbrücke.

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