Debatte:Szenen einer offenen Gesellschaft

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Die neue Zentralbibliothek in der finnischen Hauptstadt Helsinki, die von Büro ALA gebaut wird, öffnet sich zum Stadtraum hin. (Foto: ALA)

Welche Bedeutung haben öffentliche Orte der Kultur? Dieser Frage geht die zweitägige Vortrags- und Debattenreihe "Public" in der Stadtbibliothek im Gasteig nach.

Von Evelyn Vogel

Es geht um Erwartungshaltungen an öffentlichen Orten der Kultur. Es geht darum, wie Städte neue Wissens- und Bildungsräume denken und gestalten und wie sie ihre Bürger an diesen Entscheidungen teilhaben lassen. Letztlich geht es um die Zukunft der Stadt in einer sich immer schneller verändernden Welt, in der bestehende Strukturen oft kaum mit dem gesellschaftlichen Wandel mithalten können.

Auch und gerade Bibliotheken spiegeln als öffentliche Wissens- und Bildungsräume solche veränderten gesellschaftliche Strukturen wider. Denn längst ist die Bibliothek vom Verwahrraum für Bücher zum Lebensraum für Menschen geworden. Eine Heimstatt, die mehr zu bieten hat als die schnelle Ausleihe oder den ehrwürdigen Leseraum.

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Die Münchner Stadtbibliothek im Gasteig steht in den kommenden Jahren vor gewaltigen Veränderungen und Herausforderungen. Denn der Gasteig muss bekanntermaßen saniert werden, und das soll nun endlich von 2020 an geschehen. Für voraussichtlich fünf Jahre wird auch die Stadtbibliothek mit ihren vielfältigen Angeboten ausgelagert. Ein Teil wird ins Ausweichquartier nach Sendling verlegt, wo spezielle Großcontainer errichtet werden, ein Teil soll nah beim jetzigen Standort bleiben. Im Gespräch ist das Motorama gegenüber.

Dennoch will und muss die Stadtbibliothek auch während der Sanierung des Kulturzentrums ihren Wissens- und Bildungsauftrag erfüllen. Auch vor diesem Hintergrund darf man auf die Debatten der zweitägigen Veranstaltung "Public" im Gasteig gespannt sein. Zu Gast ist beispielsweise Sonja Beeck von "chezweitz", einem Büro für museale und urbane Szenografie, die darüber spricht, wie Produktionsräume der Kultur entstehen. Oder Designer und Stadtverantwortliche aus Finnland, die über die neue Zentral-Bibliothek in Helsinki sprechen, die das Büro ALA baut und die dieses Jahr eröffnet werden soll.

Dabei schließt die Veranstaltung, die mit Unterstützung des Goethe-Instituts und des Deutschen Bibliotheksverbands am 9. und 10. Februar stattfindet, an den Vorgänger vom Vorjahr an. Schon da wurde versucht, an Hand von Vorträgen von Bibliotheksverantwortlichen, Architekten und Stadtplanern, Wissenschaftlern und Künstlern die Handlungsräume für die Zukunft auszuloten. Einer Zukunft, die schon begonnen hat.

Public! Debatten über Bibliotheken und urbane Öffentlichkeit, 9./10. Feb., 10-18 Uhr, Münchner Stadtbibliothek am Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Eintritt frei, Anmeldung unter stb.oeffentlichkeitsarbeit@muenchen.de erbeten, 089/480980

© SZ EXTRA vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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