Bahn-Güterverkehr:Hoffnung auf Lärmschutz

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Wenn die Gleise in Trudering neu bebaut oder modernisiert werden, soll eine Einhausung die Anwohner vor dem Lärm des Güterverkehrs schützen. (Foto: Stephan Rumpf)

Auch die Stadt soll sich an einer Einhausung der Trasse zwischen Trudering und Daglfing finanziell beteiligen, fordert Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Die Anwohner der Bahngleise in Trudering können womöglich bald auf mehr Lärmschutz hoffen. Denn geht es nach Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), soll sich auch die Stadt an einer Einhausung der Trasse zwischen Trudering und Daglfing finanziell beteiligen. Am Mittwoch hatte der Freistaat bekanntgegeben, er werde das Projekt zur Hälfte finanzieren.

Zur Erinnerung: In Trudering verlaufen Strecken und Kurven für den Bahn-Güterverkehr. Diese sollen neu gebaut oder modernisiert werden, um alle Fahrtrichtungen miteinander zu verknüpfen und Zuggeschwindigkeiten von 80 bis 100 Kilometern pro Stunde zu ermöglichen. Das wären die sogenannte Dagflinger Kurve, auf der Züge aus Mühldorf Richtung Norden abbiegen können, die „Truderinger Kurve“, die nach Süden und zum Brenner-Basistunnel führt, und die „Truderinger Spange“, die die Bahnhöfe Daglfing und Trudering direkt verbindet.

Doch dadurch würden bis zu 750 Meter lange Züge mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde in nur wenigen Metern Entfernung an Häusern und Gärten vorbeifahren. Die Anwohner wehren sich deshalb seit Jahren gegen das Projekt. Anfang des Jahres hat die DB den Plan einer tunnelähnlichen Einhausung für eine Teilstrecke der Trasse vorgestellt, welche die Anwohner möglichst gut vor Lärm schützen soll. Das befürworten auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Wissenschaftsminister Markus Blume (beide CSU), der auch Stimmkreisabgeordneter im Münchner Osten ist.

Die Mehrkosten für die Einhausung liegen laut DB bei rund 16,7 Millionen Euro – Ausgaben, die der Bund nicht übernehmen will. Jetzt könnte etwas aus der Lärmschutzmaßnahme werden. Er werde dem Stadtrat vorschlagen, dass sich die Stadt München an den Kosten für die Einhausung beteiligt, so Reiter. „Das müssen wir zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger, die hier so nah an der Bahnstrecke wohnen, leisten – vor allem auch vor dem Hintergrund, dass sich der Zugverkehr nach Fertigstellung des Brenner Basistunnels und des viergleisigen Ausbaus der Strecke in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen wird.“ Der Stadtrat wird am 9. Oktober im Planungsausschuss mit der Vorlage befasst.

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