Datenübertragung:In München kommt man gut ins Netz

Mittagspause auf dem Königsplatz

Für alle Anbieter gilt: In der Innenstadt, wie hier vor der Glyptothek am Königsplatz, sind die Netze gut. Selten gibt es am Stadtrand Lücken.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Eine Zeitschrift testet die mobilen Verbindungen in der Stadt. Dabei gewinnt die Telekom.

Von Pia Ratzesberger

Wer nicht gerade mit der Bahn durch den Untergrund fährt, sieht in der Großstadt auf seinem Handybildschirm meistens die schmalen Balken. Netzverbindung. Doch wie gut diese Verbindung ist, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter, gerade wenn es um das Internet geht. Die größten drei Anbieter wurden nun von Connect, einer Fachzeitschrift für Telekommunikation, in der aktuellen Ausgabe getestet - demnach hat die besten Verbindungen in München, wer einen Vertrag mit der Telekom abgeschlossen hat. An fast allen Orten in der Stadt sei das Netz gut, sowohl um zu telefonieren, als auch um im Internet zu surfen. Dennoch gibt es Punkte, in denen die beiden Konkurrenten, Vodafone und Telefonica (O2), der Telekom überlegen sind.

Für den Test sind im Juni zwei Autos durch die Stadt und das direkte Umland gefahren - fünf Tage lang, jeweils mit sechs Handys, zwei je Anbieter, die permanent Verbindungen aufbauten. Drei Tage lang war ein Team mit sechs Handys im Rucksack zu Fuß unterwegs; unter anderem probierte man aus, wie schnell sich Internetseiten aufbauen und Dateien hochgeladen werden können. Zudem wurden auch mit Crowdsourcing Daten gesammelt, also von Nutzern, die eine entsprechende App auf ihrem Handy installiert hatten, um ihre Verbindungen verfolgen zu lassen.

Im Vergleich mit den anderen beiden großen Anbietern Vodafone und Telefonica (O2) bietet Telekom mit 6,6 Mbit pro Sekunde die schnellste Downloadrate. Webseiten bauen sich besonders rasch auf, Dateien werden schnell heruntergeladen. Wer dort unter Vertrag ist, kommt fast überall in der Stadt gut ins Datennetz, nur in wenigen Stadtteilen wie Moosach oder Obersendling sinkt der Wert auf etwa 80 Prozent ab. Das heißt: Von allen Nutzern, die ihre Daten einschickten, hatten 20 Prozent zu irgendeinem Zeitpunkt einmal kein Netz. In Riem oder Pasing sank der Wert sogar unter 75 Prozent. Bei den Telefonaten wiederum erreichte die Telekom im Fahren 99,7 Prozent und im Laufen 100 Prozent Sprachqualität - besser wäre nicht möglich.

Vodafone schneidet hierbei nahezu so ab wie die Telekom, beim Internet dagegen nicht ganz so gut, vor allem aus dem Auto heraus. Die durchschnittliche Downloadgeschwindigkeit liegt mit 6,5 Mbit pro Sekunde knapp unter dem Wert der Telekom. In den meisten Teilen der Stadt ist die Versorgung mit Daten gut, nur im Hasenbergl, in Obersendling und Fürstenried sowie in den Umlandgemeinden Putzbrunn, Grasbrunn, Feldkirchen, Haar und Vaterstetten wurden niedrigere Werte gemessen. In einem Punkt war Vodafone der Telekom sogar voraus: Videos auf Youtube abzuspielen, funktionierte besser.

Telefonica liegt im Test von Connect auf dem dritten Platz, zum Beispiel weil die Sprachqualität nicht so gut ist wie bei den anderen beiden Firmen, auch weil es länger dauert, eine Verbindung aufzubauen. Zwar bietet Telefonica im Gegensatz zu Telekom und Vodafone im gesamten Stadtgebiet eine gute Versorgung mit Daten, man kommt also überall ins Netz - surft dann aber nicht so schnell wie mit den anderen beiden Anbietern, sondern im Schnitt nur mit 5,6 Mbit pro Sekunde. Zudem war Telefonica der einzige Anbieter, bei dem während des Tests das Netz einmal ausfiel. Immerhin schneidet Telefonica in München am Ende immer noch mit "gut" ab - während der Anbieter im bundesweiten Test des Magazins nur mit "ausreichend" bewertet wurde.

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