Süddeutsche Zeitung

Das Wiesn-Tier:Die Schlange

Ein Oktoberfest ohne Tiere? Unvorstellbar! Die tägliche Kolumne

Von Bernhard Hiergeist

"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut", so heißt es bei Goethe. Das weiß der Mensch, aber dann stellt er sich auf der Wiesn trotzdem acht Mass rein. Wäre Goethe mal auf der Wiesn gewesen, hätte er also anders formuliert: Haubenvoll sei der Mensch, wepsert und Iwuiwiederham. Der Mensch ist schlecht und verführbar, insofern auf dem Oktoberfest besonders gefährdet. Zahlreich sind hier die Möglichkeiten, einen Fehltritt zu begehen. Auf den Biermagen noch Schokofrüchte? Aus dem Zelt noch in den Freefall-Tower? Und wie hat gleich wieder eine Fischsemmel geschmeckt? Sich da unfallfrei durchzumogeln, dabei könnten freundliche, geduldige Tiere helfen, denen man auf der Theresienwiese überall begegnet. Denn vor jeder Verführung wartet auch eine Schlange , die davor warnt. Erfahrungsgemäß leistet sie eher das Gegenteil und führt das Verhängnis schneller herbei. Denn der gemeine Wiesngänger reiht sich ein wie der erste Mensch. Wie das ausgegangen ist, weiß man ja noch.

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Quelle:
SZ vom 29.09.2017
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