Das Sugar öffnet wieder:Wo schon Mick Jagger abschleppte

Wer in den Achtzigern etwas auf sich hielt, ging ins Sugar. Diese Zeiten sind lange vorbei, doch nun eröffnet der legendäre Club wieder.

Beate Wild

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Das Sugar in München

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Wer in den Achtzigern etwas auf sich hielt, ging in München ins "Sugar Shack". Diese Zeiten sind lange vorbei, doch nun eröffnet das legendäre "Sugar" wieder.

Norbert Schmitz, stadtbekannter Nachtmensch und Partymacher, hat den Club übernommen, zusammen mit der Gastronomin Uschi Borsche. Am Freitag (4. September) ist Eröffnung. "Den Namen Sugar haben wir behalten, aber das Konzept ist jetzt komplett anders", sagt Schmitz.

Auf dem Bild ist Joyce zu sehen, eine Freundin von Norbert Schmitz. Das Foto hängt im XXL-Format an der Wand des "Sugar" - genauso wie Fotos von anderen Freunden und Mitarbeitern, die hier in dieser Bildstrecke zu sehen sind.

Fotos: oh

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Als Motto für das neue "Sugar" hat Schmitz die "Disco-Season" ausgerufen. Es wird gute alte und äußerst tanzbare Disco-Musik aufgelegt. Donna Summer, James Brown oder die Jackson Five - in diese Richtung soll es musikalisch gehen. "So etwas fehlt in München derzeit", sagt Schmitz. Dabei ist doch die Disco-Ära gerade wieder voll im Kommen.

Im Bild: Mia hat den mondänden Diva-Look gewählt.

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Die 80er Jahre waren eine heiße Zeit, keine Frage. Wer in München cool war und zur Szene gehören wollte, ging ins "Sugar Shack".

Im Bild: Anton macht ein bisschen auf "Kiss", die legendäre Rockgruppe.

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In den Achtzigern war das "Sugar Shack" von Karl Müller eine der ganz großen Adressen im Nachtleben der Stadt. Aufgelegt wurde dort ausschließlich Rockmusik, das traf wohl den Nerv der Münchner.

Im Bild: Auch die Moderatorin Tina Kaiser ließ sich für die Fotokampagne des "Sugar" ablichten. Erinnert ein bisschen an Marylin Monroe, oder? Nur, was hat das mit Disco zu tun? Egal.

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Zudem war die Licht- und Soundanlage damals die beste der Stadt. Doch die Musik war nicht der einzige Grund, warum man ins "Sugar" ging.

Im Bild: Das ist der Chef selbst: Norbert Schmitz. Ach ja, die Haare und der Schnauzer sind nicht echt. Das war nur der Look für das Disco-Bild.

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Der Club mit den drei Etagen hatte seinen Reiz wegen der illustren Gäste, die hier regelmäßig vorbei schauten: Freddie Mercury, Mick Jagger, Uschi Obermaier, Frank Zappa, Billy Idol, Rod Stewart oder Udo Lindenberg. Wer solche Gäste hat, hat es als Nachtclubbesitzer geschafft.

Im Bild: Bei diesen beiden ist alles echt. Yeah, das ist doch Original-Disco-Style!

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Doch irgendwann waren die glanzvollen Zeiten des Sugar Shacks vorbei. Als der Club Ende der 90er Jahre schloss, weinte ihm keiner eine Träne nach. Seit dieser Zeit haben nun schon zahlreiche Partymacher ihr Glück in der Location in der Herzogspitalstraße versucht - bislang ohne nennenswerten Erfolg.

Im Bild: Auch John Friedmann, Schauspieler, ist an der Sugar-Wand zu sehen.

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Weder House- noch Rockmusik will Schmitz in dem neuen "Sugar" hören. Damals hatte der Club zwar mit den härteren Tönen Erfolg, doch da waren die Zeiten ja auch noch anders - und die Rolling Stones um Einiges jünger.

Die Rock-Götter kamen damals, genau wie ihre Kollegen von Queen, oft nach München, weil sie ihre Platten zu dieser Zeit gerne in Giorgio Moroders Musicland-Studio im Arabellapark aufnahmen.

Im Bild: Mutiges Outfit! Ob sich die Gäste wohl auch so ins neue "Sugar" trauen?

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Dass die Musiker so gerne kamen, hing natürlich auch mit den Frauen zusammen. "Die englischen Rockstars fanden definitiv, dass die Münchner Mädchen etwas extrem Besonderes sind", erinnert sich Filmemacher und Münchner Urgestein Klaus Lemke.

Im Bild: Jule trägt Afro. Wer selbst keine solche Mähne hat, kann ja mit einer Perücke nachhelfen.

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Ein "absolutes Top-Lokal" sei das "Sugar Shack" gewesen, sagt Lemke. "Es war vollkommen unübersichtlich, verwinkelt und verbaut, besonders für die Polizei. Jeder konnte fliehen, es wurde viel mit Drogen gedealt."

Im Bild: Das ist Jakov, der Türsteher. Im echten Leben trägt er keine Glitzermütze und auch kein Rouge auf den Wangen.

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Weltprominenz tummelte sich auf Hausnummer 6 aber auch schon vor der "Sugar Shack"-Ära: Damals hieß das Etablissement noch "Moulin Rouge", ein Striptease-Lokal.

Im Bild: Die Föhnwelle, die Denise hier trägt, ist für junge Frauen nicht so schwer nachzumachen.

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Im März 1959 machte Elvis Presley Urlaub vom Soldatenleben in Friedberg und kam nach München, wo er die Schauspielerin Vera Tschechowa besuchte. Als Elvis abends den Wunsch äußerte, nackte Mädchen zu sehen, nahm ihn die Tschechowa mit in den Strip-Tempel "Moulin Rouge", der damals an der Stelle des heutigen "Sugar" zu fidnen war. Elvis war begeistert.

Im Bild: Christina geht als Mann. Dieses Styling ist schon gewagter.

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Als Elvis drei Monate später nochmal nach München kam, pendelte er ausschließlich zwischen seinem Hotelzimmer und dem "Moulin Rouge". Er soll meist Whisky on the Rocks getrunken und einmal eine Animierdame namens Angelika, die es ihm wegen ihrer üppigen Oberweite angetan hatte, mit zu sich in den Bayerischen Hof genommen haben.

Im Bild: Auf dem Flyer posiert Funky Francis mit einem Stern im Haar.

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Später, nach der Elvis-Ära, trat im "Moulin Rouge" die ebenfalls gut gebaute schwedische Schauspielerin Anita Ekberg eine Woche lang auf, um den Umsatz anzukurbeln - angeblich komplett nackt.

Im Bild: Julia Diamond hat sich einfach eine Single drangeheftet. Auf die Idee muss man erst mal kommen!

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Das neue "Sugar" (Herzogspitalstraße 6) eröffnet am Freitag, 4. September. Das Personal scheint zumindest gut drauf zu sein. Bei einem Fotoshooting ließen sich die Mitarbeiter im Disco-Look ablichten. Die Bilder, die hier in dieser Bildstrecke zu sehen sind, hängen im XXL-Format an den Wänden des Clubs.

Im Bild: Und Tom hat sich für ein futuristisches T-Shirt entschieden. Simple, aber auch nicht schlecht.

Fotos: Sugar (sueddeutsche.de/jja)

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