Das ist schön:Bekenntnisse zum Kino

Welche neuen Filmprojekte aus Bayern gefördert werden

Von Bernhard Blöchl

Der Blick auf die Kinoleinwand ist bekanntlich nicht möglich, da hilft nur der Blick in eine (hoffentlich) filmreife Zukunft. Gedreht wurde zuletzt recht viel in München, Vorfreude auf Popcorn-Abende in besseren Zeiten kann auch ein Blick auf die Förderlisten des Film-Fernseh-Fonds Bayern (FFF) schüren. Dessen Vergabeausschüsse entscheiden mehrmals pro Jahr, welche Medienprojekte mit wie viel Geld vom staatlichen Finanzspritzengeber ausgestattet werden - für viele Produzenten eine wichtige Hürde im langwierigen Entstehungsprozess ihrer Werke. Kürzlich gab es sozusagen Weihnachtsgeschenke, als der FFF in den letzten Dezemberwochen verkündete, auf welchen neuen Titeln die Hoffnungen liegen (es gab bereits mehrere Förderrunden in diesem Jahr, 2019 wurden insgesamt 43,5 Millionen Euro verteilt. Ein Rekord).

500 000 Euro in seinen Beutel bekommt das wohl vorlauteste Känguru der Welt. Der zweite Teil der Hit-Komödie nach den Ideen von Marc-Uwe Kling heißt "Die Känguru-Verschwörung". Kling wird den Roadtrip selbst in Szene setzen (Co-Regie: Alexander Berner), das Drehbuch hat er gemeinsam mit Jan Cronauer geschrieben. Für die Animation ist erneut das Münchner Trixter-Team verantwortlich. Gespannt sein darf man auch auf das Kinodebüt von Saralisa Volm. Die Schauspielerin, Produzentin ("Fikkefuchs") und frühere Klaus-Lemke-Muse ("Finale") erhält ebenfalls eine Produktionsförderung: Für ihre Romanadaption von Wolfram Fleischhauers Mystery-Krimi "Schweigend steht der Wald" gibt es 350 000 Euro. Mit 85 000 Euro wiederum soll der Dokumentarfilm von Autor Constantin Lieb und Regisseur Dominik Graf gepusht werden: "Jeder schreibt für sich allein" nach dem Sachbuch von Anatol Regnier geht der Frage nach, ob man ein guter Schriftsteller sein und sich dennoch mit dem Nazi-Regime arrangieren konnte? Bereits im Herbst wurde eine satte Produktionsförderung für die neue Arbeit von Michael Herbig offiziell: Mehr als eine Million Euro fließen demnach in die Verfilmung "1000 Zeilen", nach dem Medienskandalbuch von Juan Moreno.

Regelmäßig gibt es freilich auch Unterstützung für TV-Serien (aktuell wird die zweite Staffel von Chiara Grabmayrs "Fett & Fett" gefördert, zuletzt die groß angelegte Serie "Herzogpark" unter Mitwirkung von Patricia Riekel). Und es fließt Geld in Virtual Reality, XR, Games und so weiter. Nichts jedoch vermag einen mehr durch die leinwandlose Zeit zu tragen als die Aussicht auf neue Kinoereignisse. Auch wenn die genannten Filme noch in frühen Phasen stecken, allein schon die Vorfreude darauf ist tröstend schön.

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