Daglfing:Zu viel Schleichverkehr

Anwohner wollen Autofahrer in Burgauerstraße disziplinieren

Die Burgauerstraße in Daglfing ist nur für den Anliegerverkehr freigegeben, es gilt Tempo 30 und eine Rechts-vor-links-Regelung. Und trotzdem, so klagen die Anwohner, seien dort mehr und mehr Auswärtige unterwegs, gerade bei Stau auf der Passauer Autobahn. Kaum jemand halte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, und "man könnte praktisch jeden Tag mehrfach Unfälle provozieren, wenn man auf seiner Vorfahrt bestehen würde". So steht es in einem Brief an Verkehrsüberwachung, Polizei und den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen, den etwa 90 Daglfinger unterschrieben haben. Gut zwei Dutzend von ihnen kamen am Dienstagabend in die BA-Sitzung, um ihrer Forderung nach einer Verbesserung der Situation Nachdruck zu verleihen.

Es ist das typische Schleichverkehr-Problem, wie es auch in der Parkstadt Bogenhausen jahrelang für Unruhe gesorgt hat: Die Hauptstraßen sind zu, die Autofahrer weichen aus, und viele ignorieren die Verkehrsvorschriften. Für die Burgauerstraße, so argumentieren die Anwohner, komme hinzu, dass gleich nebenan am Schimmelweg ein Kindergarten liegt und dass rundherum viele junge Familien wohnen. In ihrem Brief äußerten sie die Befürchtung, "dass erst ein Unfall passieren muss, bevor etwas unternommen wird".

Denn die bisherigen Maßnahmen greifen aus ihrer Sicht nicht: Die Polizei habe zwar Tempokontrollen gemacht, doch die hätten in den Ferien stattgefunden oder am späten Vormittag, also außerhalb der Stoßzeiten. Und das Laser-Messgerät habe man da schon von weitem sehen können - "so etwas ist also nicht zielführend". Es sei auch nicht möglich, den Verkehr zu bremsen, indem man auf beiden Seiten der Straße parkt und sie dadurch verengt, denn im südlichen Abschnitt habe die Burgauerstraße keine befestigten Seitenstreifen.

Die Lösungsvorschläge der Daglfinger allerdings lassen sich auch nicht so einfach umsetzen, erklärte die BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne). Zum Beispiel erfülle die Burgauerstraße nicht die Voraussetzungen, um als Spielstraße ausgewiesen zu werden. Und elektronische Geschwindigkeitsanzeigen wolle die Stadt grundsätzlich nicht aufstellen. Die Anwohner hatten auch noch eine Einbahnregelung, Rechts-vor-links-Schilder an jeder Kreuzung und Bremsschwellen vorgeschlagen. Der BA will jetzt bei einem Ortstermin mit Bürgern, Polizei und Kreisverwaltungsreferat nach einer Lösung suchen.

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