Daglfing:Lästiges Brummen

Trafostation am Schimmelweg macht Anwohner mürbe

Das Problem ist nicht neu, doch das macht für die Betroffenen die Sache nicht besser. Die Stadt scheint ein Händchen dafür zu haben, die Infrastruktur ihrer Flüchtlingsunterkünfte so anzubringen, dass die Nachbarn sich dadurch massiv gestört fühlen, und zwar auch die "wirklich sehr gutwilligen Nachbarn", wie die Bogenhauser Bezirksausschussvorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) in der jüngsten Sitzung sagte. Zuletzt waren Anwohner der Schröfelhofstraße in Hadern auf die Barrikaden gegangen und hatten sich über Geräusche und Vibrationen beschwert, die offenbar von der Heizungs- und Lüftungsanlage der dortigen Flüchtlingsunterkunft ausgehen. Im Stadtbezirk Bogenhausen selbst war das Problem bisher aus Engl-schalking bekannt: Pilz-Strasser berichtete von Klagen der Nachbarn über die Heizung der Unterkunft an der Max-Proebstl-Straße, "die seit neun Monaten laut dröhnt in der Nacht".

Jetzt ist eine neue Lärmquelle entstanden, und zwar in Daglfing: Die gerade errichtete Unterkunft für 200 Flüchtlinge am Schimmelweg, die noch gar nicht belegt ist, wurde mit einer mobilen Trafostation ausgestattet. Ist der Trafo in Betrieb, erzeugt er "einen tieffrequenten Brummton", von dem sich die Nachbarn belästigt fühlen. Angebracht wurde die Umspannstation ausgerechnet auf der Nordseite der Unterkunft, direkt zu den Nachbarhäusern hin. "Dabei ist das Gelände an zwei anderen Seiten gar nicht bebaut", sagte Robert Brannekämper (CSU) kopfschüttelnd. Hier werde gedankenlos das Gebot der Rücksichtnahme missachtet. Und wenn die Unterkunft erst einmal in Betrieb sei, könne man die Station nicht mehr umsetzen.

Ein Anwohner ergänzte, er wisse aus seinem Studium der Elektrotechnik, dass sich dieses Geräusch noch verstärken werde. Nach den Plänen der Stadt soll die Unterkunft fünf Jahre lang betrieben werden. Auf Antrag der CSU fordert der Bezirksausschuss einstimmig die Verlegung der Trafostation auf die Südseite des Grundstücks oder eine schalldichte Einhausung.

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