SZ-Serie: Alles im Fluss:„Das ist nur noch ein Würmchen“

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Geograf Gerhard Ongyerth hat über das Würmtal promoviert - den sogenannten "Weißen Strand von Maratonga" kannte er aber noch nicht. (Foto: Toni Heigl)

Vom Starnberger See über den „Weißen Strand von Maratonga“ bis zum ehemaligen KZ Dachau fließt auf 40 Kilometern gurgelnd und plätschernd ein Fluss mit dem Namen „Die Schnellströmende“: Warum der letzte Rest der Würm den Landkreis auf eine so eigene Art und Weise prägt.

Von Jessica Schober, Dachau

In diesem Fluss floss schon Naziblut. Damals, als das Konzentrationslager Dachau 1945 von den Alliierten befreit wurde, fielen vermutlich drei bis fünf erschossene Nationalsozialisten aus dem Wachturm B in dieses Gewässer. Ganz genau weiß man heute nicht, wie viele es waren und doch zeigen Fotos und Zeichnungen die Körper im Wasser. Die Fotografin Lee Miller nahm ein Bild einer schwimmenden Leiche eines SS-Mannes im Fluss auf. Die Würm, die „Schnellfließende“ – abgeleitet von dem keltischen „Wirmina“ – kennt sich also aus mit dem Grauen. Jedoch auch mit seinem Gegenteil. Heute ist sie die direkteste Verbindung Dachaus zum Starnberger See – und zudem ein unterschätzter Fluss dieser Stadt.

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