Süddeutsche Zeitung

Wohnen in der Stadt ist teuer :10,45 Euro pro Quadratmeter

Dachauer Mietspiegel verzeichnet weitere Verteuerung

Wohnen in der Stadt ist teuer, vor allem in der Großen Kreisstadt. Dachau gehört bekanntlich zu den Orten mit den teuersten Mietzinsen in ganz Deutschland. Auch der aktuelle Mietspiegel, den die Stadträte im Familien- und Sozialausschuss jetzt gebilligt haben, bestätigt das noch einmal schwarz auf weiß: Der Trend geht weiter nach oben. So beträgt die durchschnittliche Nettomiete unabhängig von Wohnfläche und Baujahr des Gebäudes in Dachau nun 10,45 Euro je Quadratmeter. Am teuersten wohnt es sich in einem erst kürzlich errichteten Appartement: Für Wohnungen mit weniger als 35 Quadratmeter Wohnfläche in einem 2009 bis 2017 erstellten Haus weist der Mietspiegel 14,42 Euro pro Quadratmeter aus. Deutlich weniger darf eine große Wohnung in einem vor 1959 errichteten Altbau kosten, nämlich 8,90 Euro je Quadratmeter.

Gegenüber dem bisher gültigen Zahlenwerk steigt die Durchschnittsmiete damit um 3,2 Prozent. Dieses Plus spiegelt aber nicht die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt wider, sondern ergibt sich aus statistischen Vergleichszahlen. Da nämlich die Erhebung der tatsächlichen Mieten aufwendig ist, wird der Mietspiegel nur alle vier Jahre tatsächlich per Umfrage bei den Bürgern erhoben. Für das aktuelle Zahlenwerk dagegen hat die von der Stadt beauftragte Firma Gewos die Daten des bestehenden Mietspiegels 2018 nur mit den Indexzahlen des statistischen Bundesamts fortgeschrieben. Nachdem der Verbraucherindex zwischen September 2017 und September 2019 um 3,2 Prozent gestiegen ist, werden die Werte im Mietspiegel entsprechend angepasst. Das tatsächliche Mietgefüge in der Stadt wird erst wieder beim Mietspiegel 2022 konkret durch Stichproben und Befragungen erfasst.

Für Mieter und Vermieter gilt der neue Mietspiegel, den nun der Stadtrat noch formal anerkennen muss, dann von 1. April an als rechtsverbindliche Richtschnur. Als Interessenvertretungen von Eigentümern und Mietern haben Mieterverein und der Verein Haus und Grund dem Mietspiegel bereits zugestimmt. Diese Datenbasis hilft, juristische Auseinandersetzungen um Mietverträge zu vermeiden.

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SZ vom 24.01.2020 / pes
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