Süddeutsche Zeitung

Wirtschaftsförderung der Stadt:Dachaus Wirtschaft macht Druck

Nach der Kündigung des Wirtschaftsförderers sprechen die führenden Wirtschaftsverbände der Stadt bei OB Florian Hartmann vor, um auf die Brisanz des Themas hinzuweisen.

Von Alexandra Vettori, Dachau

Nach der fristlosen Kündigung des bisherigen Wirtschaftsförderers der Stadt Dachau steigt der Druck auf Stadtrat und Verwaltung, baldigst eine Nachfolge zu finden. Kürzlich haben die Wirtschaftsverbände der Stadt bei Oberbürgermeister Florian Hartmann vorgesprochen. Ihre Botschaft war klar: Das Vakuum in der städtischen Wirtschaftsförderung muss beendet werden, Betriebe und Firmen brauchen einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung. In einer danach veröffentlichten Mitteilung lobten die Wirtschaftsverbände das Gespräch als konstruktiv.

In der Delegation vertreten waren der Dachauer Regionalausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK), die Kreishandwerkerschaft Dachau, die Wirtschaftsjunioren Dachau, der Gewerbeverein "Dachau handelt" und das Gründerzentrum Gründwerk. Laut der Pressemeldung habe Oberbürgermeister Florian Hartmann Verständnis für die Position der Wirtschaft gezeigt und zugesagt, möglichst zeitnah eine Lösung zu finden.

"Wir haben keine Zeit zu verlieren, es muss gehandelt werden."

Das ist die Forderung der Wirtschaftsvertreter: "Unser Ziel war es, im konstruktiven Austausch die Wichtigkeit und vor allem auch die Brisanz des Themas zu betonen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, es muss gehandelt werden", so Isabel Seeber, Vorsitzende des Gewerbevereins Dachau handelt. Das sieht auch Werner Mooseder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Dachau, so: "Die derzeitige Situation ist auf Dauer nicht hinnehmbar."

In einem Punkt gab es aber keinen Konsens: OB Hartmann erteilte der Forderung der Wirtschaftsvertreter eine Absage, die Wirtschaftsförderung künftig aus der Stadtkämmerei abzukoppeln und als eigene Stabsstelle im Rathaus zu etablieren. Nun darf man auf einen Schlagabtausch im Dachauer Stadtrat gespannt sein. Denn die CSU-Fraktion hat genau dazu einen Antrag im entsprechenden Ausschuss gestellt.

Die CSU beantragt eine Wirtschaftsförderung, die als Stabstelle dem OB unterstellt ist

Nach CSU-Vorstellungen sollte die Wirtschaftsförderung durchaus als Stabsstelle dem OB direkt zugeordnet werden. Auch das Aufgabenprofil der Abteilung möchte man überprüft sehen, dazu soll die Stellenanzahl mit anderen Großen Kreisstädten verglichen werden. CSU-Fraktionssprecher Florian Schiller begründet den Antrag damit, dass das Thema Wirtschaft Chefsache sein müsse, die Förderung der lokalen Wirtschaft und Flächenbereitstellungen für Firmenerweiterungen oder -ansiedlungen hätten weitreichende Folgen. Die Verzahnung von Stadtrat, Wirtschaft und Wirtschaftsförderung ermögliche der bereits beschlossene Wirtschaftsbeirat.

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SZ/jala/sanna
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