Windkraft Dachau:Windmühle am Leitenberg

Am Dachauer Schloss wird es sicher keine Windräder geben. Aber andere Standorte für Windkraftanlagen im Stadtgebiet sind jetzt sehr wohl im Gespräch - zum Beispiel am Leitenberg.

Petra Schafflik

Auf dem Dachauer Schlossplatz in der Altstadt werden sich wohl auch in Zukunft keine Windräder drehen. Das gesamte Ensemble steht unter Denkmalschutz. Aber vielleicht kommt bald Strom von einer Windmühle am Leitenberg. Nach einer Studie, die im Auftrag von Landkreis und Gemeinden Windkraft-Standorte im gesamten Kreis eruieren sollte, gibt es offenbar auch in der Stadt geeignete Flächen.

Windkraft Dachau: Am Leitenberg bei Dachau könnte es vielleicht schon bald Windkrafträder geben.

Am Leitenberg bei Dachau könnte es vielleicht schon bald Windkrafträder geben.

(Foto: www.joergensen.com)

Die Signalfarbe Gelb stehe in der Studie für Areale, wo moderne Windmühlen wirtschaftlich zu betreiben sind, erklärte Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU) am Donnerstag in der Bürgerversammlung Etzenhausen. Das Ergebnis: "Der ganze Landkreis ist gelb, bis auf Karlsfeld."

Wie es ausschaut in Dachau mit Windkraftprojekten, etwa in Steinkirchen oder Etzenhausen, wollte Sepp Reischl bei der Bürgerversammlung wissen. Diese Frage nahm der OB als Stichwort, um Überlegungen zu erläutern, die auch die Bürgermeister des Landkreises bei ihrer Dienstbesprechung beschäftigten. Die Ergebnisse der Landkreisstudie zur Windkraft, die noch nicht veröffentlicht wurden, haben sich die Rathauschefs von einem Experten erläutern lassen.

Das Ergebnis: Moderne Windräder mit Nabenhöhen von 140 Metern und darüber sind fast überall wirtschaftlich rentabel. "Weil in dieser Höhe immer Wind geht." Daher gebe es im Landkreis diverse geeignete Standorte, auch innerhalb der Stadtgrenzen. "Nur Pellheim und Etzenhausen kommen in der Stadt in Frage", meinte ein Bürger.

Stimmt nicht, so der OB. Sobald einige Kriterien wie Abstand zu Wohngebieten und Denkmalschutz eingehalten sind, werden die im Baurecht privilegierten Windmühlen im Außenbereich überall möglich und "sind nicht zu verhindern".

Durch die von der Bundesregierung postulierte Energiewende kommt regenerativen Energien mehr Bedeutung zu. "Viele Investoren stehen in den Startlöchern", so Bürgel. Umso wichtiger für die Stadt, lenkend einzugreifen und Positivstandorte festzulegen. Genau das haben vergangene Woche die Fraktionen von CSU und FW/FDP in einem Antrag gefordert.

Jetzt gelte es, aufs Tempo zu drücken. Noch liege im Rathaus kein Bauantrag vor. "Angeblich ist in Richtung Leitenberg etwas angedacht", bestätigte Bürgel aber eine Nachfrage von Sepp Reischl. "Aber uns liegt nichts Offizielles vor."

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