Süddeutsche Zeitung

Wettbewerb:Hitzige Wortgefechte

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Beim Regionalentscheid von "Jugend debattiert" an diesem Donnerstag im Josef-Effner-Gymnasium lernen Schüler, eine Position mit Argumenten zu vertreten

DachauHöflich diskutieren, seinen eigenen Standpunkt sachlich darstellen, dem anderen zuhören und sich fair mit dessen Meinung auseinandersetzen - das wird der Leitfaden der Schüler sein, die am Donnerstag, 22. Februar, am Josef-Effner-Gymnasium (JEG) Dachau bei der nächsten Runde "Jugend debattiert" mitmachen. Das JEG ist Gastgeber für den Regionalwettbewerb der Region Oberbayern-West. Um 17 Uhr finden im Parkettbereich die Finaldebatten statt.

Im Vorfeld traten die Finalisten der Klassenbesten gegeneinander an, um die Teilnehmer für den Regionalwettbewerb zu ermitteln. Vier Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse debattierten die Streitfrage, ob an ihrem Gymnasium das Lehrerraumprinzip eingeführt werden sollte. Im Gegensatz zum Klassenraumprinzip sind dabei nicht die Lehrer diejenigen, die den Raum nach der Unterrichtsstunde wechseln, sondern die Schüler. Die Lehrer treten bei diesem Prinzip sozusagen als "Gastgeber" auf, die Schüler als "Gäste", die von einem Raum in den anderen wandern.

Die Schüler Sebastian Vogelmeier und Luca Rössler vertraten die Pro-Seite, die Schülerinnen Julia Sailer und Sophie Zeppenfeld gaben contra. Vogelmeier und Rössler argumentierten, dass die Sauberkeit der Klassenzimmer durch die Lehrer besser gewährleistet werden könne. Sailer und Zeppenfeld hielten dagegen, dass das Gedränge in den Gängen durch den ständigen Wechsel der Klassenzimmern noch mehr zunehmen würde. Am Schluss gingen Vogelmeier und Zeppenfeld als Sieger aus der Debatte. Die beiden vertreten nun das Josef-Effner-Gymnasium im Regionalentscheid Oberbayern West.

Auch die Sekundarstufe II beteiligt sich an "Jugend debattiert". Die Schüler aus der Q 11 widmeten sich dem Thema, ob Klassenarbeiten anonymisiert geschrieben werden sollten oder nicht. Martina Sachs und Nadine Hornberger argumentierten dafür, während sich Andreas Kreppold und Furkan Octacan dagegen aussprachen. Nach einer spannenden Debatte setzten sich Sachs und Kreppold als Gewinner durch. Um die Organisation beider Veranstaltungen kümmern sich elf Schülerinnen und Schülern eines P-Seminars.

"Jugend debattiert" ist ein Projekt der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert-Bosch-Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz-Nixdorf-Stiftung. Bei dem bundesweiten Wettbewerb können Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse teilnehmen und dabei lernen, was Leistung, Fairness und Ausdauer bedeuten. Ziel des Ganzen ist, dass die Schüler zu einer strittigen Frage eine eigene Meinung bilden, diese vertreten, begründen und die konträre Meinung mit logischen Argumenten wiederlegen können.

Jede Leistung im Wettbewerb wird nach den vier Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft bewertet. Der bundesweite Wettbewerb gliedert sich in zwei Altersgruppen: die Klassen acht bis zehn und die Jahrgangsstufen zehn bis 13. Debattiert wird auf verschiedenen Ebenen: Vom Schul- über den Regional- und Landeswettbewerb bis hin zum Bundeswettbewerb, bei dem jedes Jahr die besten Debattanten aus ganz Deutschland in Berlin aufeinandertreffen.

Das JEG ist bereits seit sechs Jahren bei diesem Wettbewerb dabei und konnte sich schon bis zu den Vorrunden im Landeswettbewerb debattieren.

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SZ vom 20.02.2018 / nost
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