Weihnachtszeit und Corona:Zögerlicher Start in den Advent

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Noch ist kaum weihnachtlicher Schmuck auf den Straßen, lediglich die Christbaumverkäufer stehen schon in den Startlöchern. Die Weihnachtsmärkte fallen dagegen aus

Von Lena Krafft, Dachau

Trotz Corona-Pandemie startet auch heuer die Adventszeit im Landkreis - wenn auch später als sonst und weniger glanzvoll. Gerade in diesem Jahr ist bei vielen die Sehnsucht nach einem besinnlichen, harmonischen und fröhlich stimmenden Weihnachtsfest besonders groß. Doch ohne Weihnachtsmärkte, Christbäume und besinnliches Zusammensein gestaltet sich das ausgerechnet in diesem Jahr besonders schwierig.

Wie wichtig vielen aber gerade jetzt eine schöne Weihnachtszeit ist, weiß auch die Interessengemeinschaft der Jungweihnachtsbaumanbauer (IGW) und ruft deshalb dazu auf, Weihnachten festlich zu begehen und so der "Corona-Trostlosigkeit" etwas entgegen zu setzten. Unter der Beachtung von aktuellen Auflagen sei laut ihnen der Weihnachtsbaumkauf auch in diesem Jahr problemlos und ohne Gefahr möglich. Sie wollen deshalb, dass alle in dem Verband zusammengeschlossenen Waldbauern in Deutschland und Österreich die Abstandsregeln beachten und ein Hygienekonzept erstellen, sodass die Kunden "mit Abstand den besten Baum" aussuchen können. "Dazu wollen wir beitragen", sagt der IGW-Vorsitzende Peter Geiß und weiter: "Trotz höherem Aufwand durch die Corona-Bestimmungen verzichten wir zum Beispiel auf eine Preiserhöhung." Die Nordmanntanne, der beliebteste Weihnachtsbaum also, wird demnach zwischen 18 und 23 Euro je Meter kosten. "Wir möchten, dass jeder eine frohe Weihnacht feiern kann", so Geiß.

Doch nicht überall ist man so hoffnungsvoll gestimmt, so muss neben dem Dachauer Christkindlmarkt, der bereits Ende September abgesagt werden musste, auch der Schönbrunner Adventsmarkt dieses Jahr pandemiebedingt ausfallen. Stattdessen aber lädt ein Adventskalender der besonderen Art zu einem weihnachtlichen Spaziergang durch Schönbrunn ein. Dafür werden, organisiert vom Franziskuswerk Schönbrunn, über das ganze Dorf verteilt 24 Fenster festlich geschmückt und am Abend beleuchtet werden. Die "Türchen" sollen mit Nummern versehen werden. Die Leute aus den Wohn- und Arbeitsbereichen des Franziskuswerks werden sie zusammen mit der Schönbrunner Seelsorge und den Vertretern des Freizeitdienstes schmücken. Den Adventskalender-Orts- Plan gibt es von Ende November an auf der Homepage des Franziskuswerks zum Download.

Thematisch passend hat das integrative Musikzentrum des Franziskuswerks Schönbrunn (FWS) ein Musikvideo mit einem Gruß zur Advents- und anschließenden Weihnachtszeit produziert, welches ab Anfang Dezember auf dem Youtube-Kanal des FWS abrufbar sein wird. Außerdem gibt es eine Adventskalender-DVD, auf der hinter jedem Türchen eine von Bewohnern oder Mitarbeitenden vorgelesene Adventsgeschichte steckt, die von verschiedenen Gruppen musikalisch untermalt werden.

Wer den Bewohnern des Franziskuswerkes, die oftmals kein oder nur wenig Geld für Weihnachtsgeschenke haben, eine Freude zu Weihnachten machen will, kann sich an der Aktion "Wunschbaum" in Münchner Straße in Dachau beteiligen.

Auch der Christkindlmarkt auf dem Schlosshof der Gräflich von Hundt'schen Forstverwaltung KG in Unterweikertshofen und der zugehörige Traktortransport in die Christbaumkulturen kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Christbaumverkauf dagegen schon, wenn auch unter Hygieneauflagen, die auf der Website der Forstverwaltung eingesehen werden können. Der Verkauf findet an jedem der vier Adventswochenenden zu den üblichen Zeiten statt: freitags von 14 bis 19 Uhr, sowie samstags und sonntags von 9 bis 19 Uhr an der Ortsverbindungstrasse von Unterweikertshofen nach Langengern. Hier kann man sich Christbäume selbst aussuchen und fällen, auch frisch geschlagene Bäume stehen dort zur Auswahl. Neu ist in diesem Jahr allerdings der "X-Mas Tree Drive-through", in dem Kunden sich ihren Baum aus dem Auto heraus aussuchen, einladen lassen und direkt mitnehmen können. Zum Mitnehmen sind auch die vor Ort angebotenen Speisen und Getränke, außerdem wird auch dieses Jahr wieder Wild aus eigener Jagd und Brennholz aus eigenem Forst angeboten werden.

Ebenfalls ausfallen muss die Weihnachtsfeier des AWO-Ortsvereins Dachau, der am ersten Advent in der Wirtschaft Drei Rosen in Dachau stattgefunden hätte. Nach Angaben der AWO sollen die Senioren stattdessen im Laufe des Dezembers weihnachtliche Post bekommen.

Bestehen bleibt dagegen der Verkauf von Adventsgestecken und -kränzen des Treffpunkts 50+ im Caritas-Zentrum Dachau. Im Garten des Caritas-Zentrums Dachau wird es ab Mittwoch, 25. November, einen Tisch geben, auf dem die Gesteckte angerichtet, ausgesucht und direkt gekauft werden können. Allerdings bittet die Caritas aufgrund der aktuellen Situation vorher anzurufen, um Menschenmengen zu vermeiden.

© SZ vom 24.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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