Weihnachtlicher Rundgang:Der Stern von Altomünster

An 32 Orten wird in der Marktgemeinde die Weihnachtsgeschichte in Szene ausgestellt. Der Krippenweg ist inzwischen zur Tradition und Institution in der Adventszeit geworden

Interview von Dorothea Friedrich, Altomünster

Die Marktgemeinde Altomünster ist ein Krippenort - und das schon seit langer Zeit. 150 Jahre lang war die Klosterkrippe der Altomünsterer Birgittinnen von Weihnachten bis Pfingsten ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Die schöne Tradition führt nun bereits zum 15. Mal der Altomünsterer Krippenweg fort.

Initiiert hat ihn vor 16 Jahren Klaus Reinhardt. Nach einer Pause im vergangenen Jahr widmen sich nun Barbara Baumann und der örtliche Gewerbeverein dem Brauch. Warum sie die mit einigem organisatorischen Aufwand verbundene Aufgabe übernommen hat, erklärte Barbara Baumann am vergangenen Samstag bei der stimmungsvollen Eröffnung auf dem Marktplatz kurz und bündig: "Einer muss es ja machen." Für Bürgermeister Anton Kerle war es "ein besonders schöner Anlass, um sich treffen".

Dass manche Besucher sich nicht gleich auf Entdeckertour zu den insgesamt 32 großen und kleinen Krippen machten, lag gewiss auch an der entspannten Atmosphäre zwischen den Buden mit Bratwurst und Glühwein. Für echtes Adventsgefühl sorgte eine Bläsergruppe des Musikvereins Altomünster unterm festlich strahlenden Christbaum Da fiel es wohl nicht besonders schwer, den Rundgang zu den großen und kleinen Kunstwerken noch ein wenig zu verschieben. Sie alle sind "in Szene gesetzte Weihnachtsgeschichte", wie Krippenexperte Theodor Klotz einmal gesagt hat.

"Erfinder" der Krippe war der heilige Franziskus. Er wollte 1233 in der Einsiedelei Greccio seinen Zeitgenossen auf verständliche Weise die Weihnachtsgeschichte näherbringen - mit lebendigen Darstellern. Aus den bescheidenen Anfängen entwickelten sich riesige Szenarien mit aufwendigen Landschaftskulissen und allem, was zu seiner Zeit Rang und Namen hatte. Das nahm solche Formen an, dass beispielsweise Kaiserin Maria Theresia von Österreich dem ganzen Pomp ziemlich ablehnend gegenüberstand und Krippen in öffentlichen Gebäuden einfach verbot.

Doch das ist lange her. Und so gibt es auf dem Altomünsterer Krippenweg einiges zu sehen. Zum Beispiel die Prominenten-Krippe im Rathausfoyer, die Krippe in der Kokosnuss, in der Apotheke Dr. Schultes oder die Hallersche Papierkrippe in der VHS. Wer alle 32 Krippen anschauen will, kann sich mittels eines Flyers - erhältlich im Tourismusbüro - seinen persönlichen Krippenweg zusammenstellen. So kann ein Spaziergang durch die Marktgemeinde eine inspirierende Angelegenheit werden, zumal der traditionelle Weihnachtsmarkt am dritten Adventssonntag selbstredend für das nötige Krippeninventar sorgt. Bis dahin kann man sich an den kommenden Samstagen, außer am 15. Dezember, schon einmal am Marktplatz bei Glühwein und Würstl auf den Krippenweg und Weihnachten einstimmen.

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