Bei herrlichstem Sonnenschein tummelten sich circa 2500 Menschen am Faschingsdienstag in der 3600 Einwohner zählenden Gemeinde Weichs – Anlass war der 77. Maschkera-Umzug. Verkleidete Kinder griffen eifrig nach Süßigkeiten, während die Fußgruppen an ihnen vorbeiliefen. Auch Erwachsene hatten sich in Faschingskostüme geworfen und verfolgten das bunte Treiben.
Wie die Umzüge in Vierkirchen und Markt Indersdorf am vergangenen Wochenende fand auch der Faschingsumzug in Weichs unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Die abstrakte Gefahrenlage schien die Teilnehmenden in Weichs jedoch kaum zu beschäftigen.
Bunt, laut und thematisch aktuell
Faschings-Schlager brummten aus den Lautsprechern der zwölf Fußgruppen, bunte Kostüme stachen aus der Menge und es floss viel Alkohol. Gleichzeitig setzten sich die Gruppen aber auch mit aktuellen Themen in der Gemeinde Weichs auseinander.




In Faschings-Nonnenkostümen machte sich eine Fußgruppe zur Aufgabe, tanzend Abschied vom katholischen Kloster in Weichs zu nehmen. Im vergangenen Sommer hatten auch die letzten drei Schwestern die Ordensniederlassung verlassen, da sich kein Nachwuchs finden ließ. Verziert mit Slogans wie „Danke für 171 Jahre“ und „Eine Ära ging zu Ende“ zogen die falschen Nonnen am Dienstag ihren Wagen vorbei am verlassenen Kloster und verteilten Kloster-Marmelade aus ihrem als „Kloster-Laden“ betiteltem Wagen an die Schaulustigen.
„Stanzen-Treffen“ und Baywatch an der Glonn
Nach den Überschwemmungen im vergangenen Juni gab es in Weichs überaus viele Mücken – daran knüpfte eine Fußgruppe unter dem Titel „Stanzen-Treffen“ an. Verkleidet als Mücken und deren Bekämpfenden, die mit Pestiziden und Klatschen ausgestattet waren, lief die Truppe vom Trachtenverein „D'Kreuzberger“ Weichs durch die nickenden Zuschauer. Auch eine Ein-Personen-Fußgruppe mit Fliegengitter-Kostüm erhielt viel Zustimmung.
Ebenso bezogen sich als Rettungsschwimmer verkleidete Narren auf das Hochwasser, ganz unter dem Motto: Baywatch an der Glonn – die Glonn war während des Hochwassers über die Ufer getreten.

