Weichs:Stolz auf die iPad-Klassen

Weichs: Rektorin Anita Aumüller-Lenz arbeitet seit 30 Jahren an der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Weichs.

Rektorin Anita Aumüller-Lenz arbeitet seit 30 Jahren an der Theresia-Gerhardinger-Realschule in Weichs.

(Foto: oh)

Anita Aumüller-Menz leitet seit Mitte September die Realschule in Weichs

Von Sonja Siegmund, Weichs

Seit Mitte September ist Anita Aumüller-Menz an der Theresia-Gerhardinger-Realschule (TGRS) als neue Schulleiterin tätig. Im Schuljar 2018/19 hat sie die Nachfolge von Reiner Hertweck übernommen, der vorzeitig in den Ruhestand getreten ist. Aumüller-Menz ist seit mehr als 30 Jahren an der TGRS als Lehrerin für BWL/Rechnungswesen, Wirtschafts- und Rechtslehre, Geografie und Informationstechnologie (IT) tätig. Aufgrund ihrer EDV-Kenntnisse war sie zunächst Mitarbeiterin in der Schulverwaltung, eine Vorstufe zum Konrektorat. Zur Konrektorin wurde Aumüller-Menz 2008 ernannt, als die klösterliche zur weltlichen Schulleitung wechselte.

Der neuen Rektorin kommt zugute, dass sie die Weichser Realschule seit mehr als drei Jahrzehnten kennt und ihre lange Erfahrung als stellvertretende Schulleiterin. "An meinen Aufgaben ist eigentlich nichts ganz Neues, nur die Schwerpunkte sind ein bisschen anders", erklärt Aumüller-Menz. So war in den ersten Schulwochen bereits eine Aktion der Philipp-Lahm-Stiftung angesagt zu den Themen "Bewegung und gesundes Essen" mit Infoabend für die Eltern sowie eine Rektoren-Fortbildung.

Aufgewachsen ist Anita Aumüller-Menz in München, wo sie ihre Schulzeit bis zum Abitur verbrachte. Nach dem Studium und Referendariaten in Nabburg (Oberpfalz) und Plattling (Niederbayern) bewarb sie sich an der klösterlichen Realschule in Weichs. Damals seien die Anstellungschancen beim Staat sehr schlecht gewesen, mit langen Wartelisten für die Fächerverbindung Wirtschaft/Geografie, erinnert sich die Rektorin. Aufgrund ihrer Ausbildung im Fach IT, das an der Mädchenrealschule eingeführt werden sollte, sei sie von der klösterlichen Schulleitung in Weichs eingestellt worden. Mit dieser Anstellung habe sie bald die Vorzüge des Lebens speziell im Dachauer Land kennengelernt. Hier fühle sie sich mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern sehr wohl, so die Rektorin. Bereits als Grundschülerin habe sie gern mit ihren Freundinnen Schule gespielt, "wobei ich immer die Lehrerin war", erinnert sich Aumüller-Menz. Später als Gymnasiastin sei für sie der Berufswunsch Lehrerin festgestanden. Nach wie vor sei der Schuldienst eine große Freude und Bereicherung für sie. In der Freizeit fährt die sportliche Frau gerne Fahrrad, im Winter Ski, geht Bergwandern und unternimmt sogar Wochentouren im Hochgebirge. Gerne arbeitet sie auch in ihrem Garten oder probiert neue Kochrezepte aus.

Neben den vielen Verwaltungstätigkeiten bleibt für eigenen Unterricht kaum noch Zeit. "Die wenigen Stunden genieße ich dann allerdings umso mehr", erklärt die Schulleiterin. Nach den zukünftigen Plänen für die TGRS Weichs befragt, verweist sie auf "ein ganzes Feuerwerk an Neuerungen". Die für alle erzdiözesanen Schulen profilbildenden Säulen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Ganztag und Werteerziehung seien bereits auf einem guten Weg. Als Beispiele nennt sie den erfolgreichen Anbau von eigenem Gemüse im Schulgarten und blühende Blumenbeete als Bienennahrung im Sommer. Was die bereits realisierte Ganztagsbetreuung betrifft, ob offener Ganztag im Tagesheim oder gebundener Ganztag, seien weitere Qualitätsverbesserungen geplant. Als erfolgreiches Projekt erweisen sich auch die sogenannten iPad-Klassen, die seit fünf Jahren an der TGRS von der siebten Klasse an möglich sind. Vorerst soll es noch bei der freiwilligen Wahl bleiben. Wie der Unterricht in zehn Jahren aussehen wird, sei allerdings heute nicht ganz abschätzbar, so die Rektorin. So plant das Kultusministerium künftig 200 Millionen Euro in den digitalen Ausbau der bayerischen Schulen mit entsprechender Lehrerausbildung zu investieren. Ihren Führungsstil bezeichnet Aumüller-Menz zum einen als aufgaben- und zielorientiert, bei allem, was man anpackt, sei das Erreichen von Sachzielen wichtig. Zum anderen sollen die Lehrerkollegen als Person wertgeschätzt und an Planungen oder Entwicklungen beteiligt werden. Somit könnten ihre Kompetenzen gestärkt und die Motivation gesteigert werden. Besonders stolz sei man auf die iPad-Klassen und den gebundenen Ganztag, was bislang für den Landkreis Dachau einmalig sei. Für die Zukunft wünscht sich Aumüller-Menz, dass Eltern und Schüler diese speziellen Weichser Angebote als Vorzüge wahrnehmen und nutzen.

Die Philipp-Lahm-Stiftung (benannt nach dem ehemaligen Fußball-Nationalspieler, der das Projekt ins Leben gerufen hat) unterstützt Bildungsangebote und Initiativen in Deutschland und in Afrika (vor allem Südafrika), die Sport einsetzen, um soziale Werte zu vermitteln und Bildung von jungen Menschen zu fördern. Insbesondere Kinder und Jugendliche aus unterprivilegierten Familien und Verhältnissen sollen unterstützt werden.

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