Weichs:Gemeinde nimmt erste minderjährige Flüchtlinge auf

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Die ersten 16 Jugendlichen sind schon in der neuen Containerunterkunft, an diesem Freitag sollen noch einmal sechs kommen.

Von Sonja Siegmund, Weichs

In der Gemeinde Weichs sind am Donnerstagvormittag 16 junge Flüchtlinge in den Containerunterkünften an der Freisinger Straße zwischen Weichs und Ebersbach eingetroffen. Die minderjährigen Jugendlichen verschiedener Nationalität sind in zwei Großtaxis aus München in die Weichser Unterkunft gefahren worden. Vor den Wohncontainern wurden die Asylbewerber zwischen 16 und 18 Jahren vom stellvertretendem Bürgermeister Martin Hofmann (CSU), Heinrich Fitger und Klaus Döll vom Weichser Helferkreis sowie zwei Mitarbeiterinnen des Jugendamtes im Landkreis willkommen geheißen.

An diesem Freitag sollen noch einmal sechs minderjährige Flüchtlinge in Weichs ankommen. In der nächsten Woche werden 20 Asylbewerber erwartet, in der übernächsten Woche weitere zehn. Damit werden die drei Wohncontainer mit insgesamt 50 Flüchtlingen voll belegt sein. Das Landratsamt hatte vor einer Woche beschlossen, 50 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge aus den Einrichtungen in München aufzunehmen. In Haimhausen sollen 75 jugendliche Asylbewerber untergebracht werden. Bis zum Jahresende könnten etwa 170 jugendliche Flüchtlinge im Landkreis leben, für die das Jugendamt Sorge tragen muss.

Dörte Münsinger betreut die Unterkunft

Die Betreuung der Unterkunft und ihrer Bewohner hat Dörte Münsinger übernommen, die in der Nachbargemeinde Hebertshausen einen Hauswirtschaftsservice betreibt. Dreimal am Tag bekommen die jungen Flüchtlinge von einer Cateringfirma Essen gebracht, denn in der Wohnanlage besteht für die Jugendlichen keine Möglichkeit zu kochen. Die Flüchtlingsunterkunft wird rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst überwacht. Unterstützt werden die Jugendlichen insbesondere vom Helferkreis Weichs, dem mittlerweile etwa 30 Freiwillige aus der Gemeinde angehören. Auch Jugendpfleger Helmut Burch habe zugesagt, die Neuangekommenen in die Jugendfreizeit mit einzubeziehen, erklärte Heinrich Fitger, der Sprecher des Helferkreises. Natürlich könnten auch die beiden Bolzplätze in der Gemeinde von den jungen Flüchtlingen genutzt werden.

Um den Kontakt mit der Familie und Freunden zu halten, sei für die Jugendlichen in der Wohnanlage das Internet überaus wichtig, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Martin Hofmann in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Nach längerer Diskussion einigten sich die Räte, die Kosten für den Wlan-Anschluss zu übernehmen. Weil für Jugendliche einige Internet-Seiten blockiert werden müssten, rechnet Hofmann mit einmalig etwa 2000 Euro für den Wlan-Anschluss sowie 300 Euro monatlichen Kosten. Die Jugendlichen sollen für den Internetzugang nicht zahlen müssen, beschloss der Gemeinderat. Die Minderjährigen erhalten nur 40 Euro Taschengeld im Monat von denen sie alle persönlichen Ausgaben tätigen müssen, etwa Fahrkarten für den Nahverkehr und Züge.

Die Jugendlichen in der Containerunterkunft sind nicht die ersten Flüchtlinge in Weichs. Drei Familien waren bis vor kurzem in einem Wohnhaus an der Rosenstraße untergebracht. Jedoch wurden ihre Asylanträge abgelehnt, sie müssen die Unterkunft verlassen und zurückkehren in ihre Heimatländer.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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