Süddeutsche Zeitung

Weggefährten erinnern an viele Verdienste:Wehmütiger Abschied

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Hans Kornprobst ist jetzt Altbürgermeister von Hilgertshausen

Von Horst Kramer, Hilgertshausen

Insgesamt überwogen die fröhlichen Töne, doch es wehte auch ein wenig Wehmut durch den Sitzungssaal des Hilgertshauser Rathauses, als der Gemeinderat und der neue Rathauschef, Markus Hertlein, den langjährigen Bürgermeister von Hilgertshausen-Tandern, Hans Kornprobst, am Mittwochabend in einer kleinen Feierstunde verabschiedeten. Adi Doldi, dem zweiten Bürgermeister der Doppel-Kommune, war es vorbehalten, seinen Freund mit einer Lobrede zu ehren.

Witzig, warmherzig und pointiert blickte Doldi auf die neunjährige Amtszeit Kornprobsts sowie dessen vorherigen 18 Jahre als Gemeinderat zurück und ließ dabei die vielen erfolgreich abgeschlossenen Projekte der Ära Kornprobst Revue passieren: von der Kinderkrippe im alten Hilgertshauser Pfarrhof über die Glasfaserverkabelung Tanderns bis zur Fertigstellung des Hilgertshauser Gewerbegebiets "nach über zwanzig Jahren ausdauernder und zäher Verhandlungen." Im Vergleich zur Bundeshauptstadt und ihren Flughafenbau-Anstrengungen stehe es "1:0 für Hilgertshausen-Tandern", resümierte Doldi unter dem Gelächter der rund dreißig Gäste, darunter Landrat Stefan Löwl (CSU), der Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Martin Güll (SPD), Pfarrer Paul Riesinger, Altbürgermeister Hermann Zanker sowie Kornprobsts Gattin Resi und ihre Kinder Hubert, Michael und Irene. Doldi pries den scheidenden Rathauschef als einen Menschen, der sich "durch seine offene Art überall große Sympathien erworben" habe. "Einflussreiche Damenkreise" planten sogar, Kornprobst an Weiberfasching zum "Bürgermeister der Herzen" zu ernennen, so Doldi weiter.

Kornprobst bedankte sich bei seinen Gemeinderatskollegen, seinen Rathaus-Mitarbeitern um Amtsleiter Hans Schweiger sowie vor allem bei seiner Frau. Als Hertlein seinem Vorgänger die Ernennungsurkunde zum "Altbürgermeister" überreichte, schienen nicht nur Kornprobsts Augen feucht zu werden. Die Rührung wich der guten Laune, als Kornprobst verriet, dass er und seine Frau in Zukunft vornehmlich mit dem Rad im Gemeindegebiet unterwegs sein würden, da sie keine großen Reisepläne hätten - was zu einem gespielt erstaunten Zwischenruf von Resi Kornprobst führte: "Davon weiß ich ja noch gar nichts!"

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Quelle:
SZ vom 19.05.2017
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