Die 55. Vertreterversammlung der VR Bank Dachau war geprägt von einem zuversichtlichen Blick nach vorne. In seiner Rede brach Vorstandssprecher Thomas Höbel eine Lanze für die Genossenschaft als "erfolgreiches Modell in Krisenzeiten", wie es in einer Pressemitteilung der Bank heißt.
Die rund 120 Vertreterinnen und Vertreter der mehr als 35 000 Mitglieder der Genossenschaftsbank waren in den Theatersaal des ASV Dachau gekommen, um über den Bericht über das vergangene Geschäftsjahr abzustimmen. Die Geschäftsentwicklung der VR Bank Dachau hat im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen die in der Vorperiode berichteten Prognosen erreicht. Die VR Bank Dachau verzeichnete im Jahr 2022 einen Anstieg der Bilanzsumme um 3,1 Prozent auf 2.704 Millionen Euro. Der Verbandsprüfer Klaus Roggenbuck bescheinigte der VR Bank eine zufriedenstellende Vermögenslage mit einem robusten Ergebnis und lobte die auf eine nachhaltige Struktur ausgerichtete Geschäftsstrategie. Die Prognose sei weiterhin positiv.
Thomas Höbel geht in Ruhestand
Es war das letzte Mal, dass Vorstandssprecher Thomas Höbel den Status Quo der Bank und ihre Perspektiven beschrieb. Am Jahresende geht er in den Ruhestand. Der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Wörl würdigte ihn für seinen dynamischen und zukunftsgerichteten Führungsstil. "Damit haben Sie auch uns im Aufsichtsrat unterstützt. Stets sind Sie ein offener Ansprechpartner für alle unsere Aufgaben. Damit waren und sind Sie uns ein ganz wichtiger Partner und Wegbereiter in unseren aufsichtsrechtlichen Entscheidungen zum Wohle unserer Bank."
Thomas Höbel berichtete, dass die VR Bank Dachau die Krisen der vergangenen Jahre dank einer klugen Geschäftspolitik aber auch dank des Zusammenhaltes ihrer Mitglieder gut überstehen konnte. "Erst die Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine, die Zinserhöhung und Inflation belastet uns", so Höbel. Die Weltordnung verändere sich und der Klimawandel habe am Beispiel Ahrtal seine schwerwiegenden Folgen gezeigt. "Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir uns wacker geschlagen." In der Zukunft werde die Bank die Digitalisierung und den Service weiter ausbauen.
Im Kreditgeschäft konnte die VR Bank weiterwachsen
Mit eigenen Bauvorhaben steuere die VR Bank dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der Region entgegen. "Wir werden in der Region bleiben, hier sind wir verankert", so Höbel. Er ist für die Zukunft zuversichtlich: "Unsere Bank besteht nun seit 110 Jahren und hat viele Krisen überlebt, die über uns hergezogen sind. Wir haben sehr gut ausgebildetes Personal und wir sind leistungsfähig. Das ist unser großer Vorteil."
Ihm folgt am 1. Juli Ulrich Zeiler in den Vorstand nach. In einer sechsmonatigen Übergangsphase wird die VR Bank bis Ende 2023 von vier Vorständen geleitet. Ulrich Zeiler stellte sich der Vertreterversammlung vor: Er wurde 1972 in Dachau geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Abitur am Ignaz-Taschner-Gymnasium in Dachau machte er in der VR Bank Dachau die Ausbildung zum Bankkaufmann und qualifizierte sich weiter zum Diplom-Betriebswirt und Diplom-Kaufmann.
Das wirtschaftliche Ergebnis stellte Klaus Berger vor. Er wurde Mitte 2022 als Nachfolger von Karl-Heinz Hempel in den Vorstand berufen. Seine Analyse ist positiv. Im Kreditgeschäft konnte die VR Bank - trotz des Einbruchs zur Mitte des Jahres durch die Zinserhöhungen - weiter auf mehr als zwei Milliarden Euro wachsen. Die Zunahme betrug 3,3 Prozent. Das Dienstleistungs- und Provisionsgeschäft hat sich um 316 000 Euro auf mehr als 15 Millionen gesteigert. Dieses Ergebnis kommt im Wesentlichen durch die Kreditvermittlung, Versicherungsvermittlung und durch das Wertpapiergeschäft zustande.