Vorträge, Ausflüge, Theater:Religiös und vielfältig

Dachauer Forum

Geschäftsführerin Annerose Stanglmayr und dem ersten Vorsitzenden des Dachauer Forums, Anton Jais, ist es wichtig, dass der Verein trotz der christlichen Ausrichtung den interreligiösen Dialog sucht.

(Foto: Niels Jørgensen)

Das Dachauer Forum stellt sein Veranstaltungsprogramm für ein Jahr vor. Es beginnt mit einem Vortrag im September

Von Annalena Sippl, Dachau

"Halt suchen - Freiheit leben" - so lautet der Schwerpunkt des diesjährigen Jahresprogramms des Dachauer Forums, das am Donnerstag seinen Auftakt feiert. "Es ist ein Thema aus dem religiösen Bereich geworden", beschreibt Geschäftsführerin Annerose Stanglmayr das Ergebnis der Abstimmung der Mitgliederversammlung.

Neben den Veranstaltungen, die einen direkten Bezug zu dem diesjährigen Motto haben, werden bis September 2018 Dutzende weitere Kurse, Vorträge und Ausflüge zu verschiedensten Themen angeboten - vom Maskentheater über den Internet-Crashkurs bis hin zum Erlebnistag im Kloster Plankstetten. Unter den etwa 1250 Veranstaltungen gibt es etliche, die sich speziell an Kinder, Familien und Senioren richten. Im Eltern-Kind-Programm, kurz EKP, starten laut Stanglmayr nun rund 60 Kurse - vor allem für Babys und Kleinkinder ist eine Menge im Repertoire, das sich thematisch an der Jahreszeit orientiert.

Besonders stolz sind Stanglmayr und der erste Vorsitzende, Anton Jais, auf den Kurs der Kulturdolmetscher, ein Projekt, das in diesem Jahr in die dritte Runde geht. Hierbei werden Menschen mit Migrationshintergrund geschult, um im Landkreis lebende Flüchtlinge bei der Integration zu unterstützen. "Viele der Teilnehmer erkennen erst durch den Kurs, dass ihre eigene Bi-Kulturalität auch eine Chance für sie selbst ist", erzählt Stanglmayr begeistert. "Eine Frau aus Afghanistan meinte zu mir, dass sie dadurch richtig angekommen sei." Die Einsatzplanung für die Vermittler zwischen den Kulturen übernimmt die Caritas, die Rückmeldungen der ehemaligen Kursteilnehmer seien durchweg positiv.

Schon seit 2005 bietet das Dachauer Forum das Seniorenstudium an, welches sich seitdem zu einem Aushängeschild des Vereins entwickelt hat. Laut Geschäftsführerin Stanglmayr gibt es im Moment 125 Studenten, die trotz ihres Alters nicht genug vom Lernen bekommen können. Ob bayerische Kulturgeschichte, ein Einblick in die Historik oder der Studiengang "Orte machen Geschichte" - auch in diesem Jahr gibt es für Wissbegierige Wahlmöglichkeiten. Doch die Vielfältigkeit des Programms zeichnet sich auch dadurch aus, dass sich der Verein der katholischen Erwachsenenbildung nicht nur mit den einfachen Themen beschäftigt: "Es war uns wichtig, dass wir auch in schwierigen Situationen etwas anbieten können", verweist Anton Jais, auf die Gruppen und Veranstaltungen die Trauernden helfen sollen.

"Halt suchen - Freiheit leben", dies gilt auch für die Mitglieder der Pfarrgemeinden, deren christliches und ehrenamtliches Engagement Stanglmayr und Jais stärken und ausbauen wollen. "Sie sollen sich wertgeschätzt fühlen", erklärt der Vorsitzende. Doch trotz des durchaus christlichen Jahresmottos betonen beide, dass der interreligiöse Dialog dem Dachauer Forum ein zentrales Anliegen sei.

Dass ein Schwerpunktthema den Verein durchaus nachhaltig prägt, beweist das neue Programmheft auf den ersten Blick. Im Vorjahr drehte sich beim Dachauer Forum alles um die Umwelt, dieser Aspekt wurde nun sicht- und fühlbar umgesetzt. "Wir wollten zeigen, dass wir authentisch sind, deshalb wurde das aktuelle Heft auf Papier mit dem Umweltsiegel Blauer Engel gedruckt," erklärt Annerose Stanglmayr.

Zum Auftakt spricht der Sozialpsychologe Professor Heiner Keupp an diesem Donnerstag, 7. September, im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau über Egoismus, Empathie und Alltagssolidarität. Die kostenfreie Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr und wird musikalisch umrahmt. Das aktuelle Programmheft des Dachauer Forums liegt zum Mitnehmen in allen Volksbanken, Sparkassen, Pfarreien sowie in der Geschäftsstelle in der Ludwig-Ganghofer-Straße 4 aus.

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