Süddeutsche Zeitung

Volksfest Dachau:Gewaltiges Comeback

Musiker mischt Volksfest mit seiner neuen Band "Gewaltig" auf

Von Franziska Stolz, Dachau

Alte Liebe rostet nicht. Anderl Laubert ist zurück auf der Bühne: Seine neue Band Gewaltig feiert am Sonntag, 18. August, im Franziskanergarten auf dem Dachauer Volksfest Premiere. Nach 25 erfolgreichen Jahren im Musikgeschäft hatte sich Laubert 2012 aufgrund einer Stimmbandentzündung zunächst zurückziehen müssen. Nun blickt der ehemalige Frontsänger der Blechblos'n gänzlich erholt und voller Elan einem neuen Kapitel entgegen. "Eigentlich wollte ich das Ganze jetzt ein bisschen ruhiger angehen lassen, aber dann haben mich zwei alte Schulspezl gefragt, ob ich Lust hätte, in ihrer Band einzusteigen," erzählt Laubert. "Da hab ich gesagt: Na gut, dann machen wir jetzt noch mal was."

So gründete sich Gewaltig. Der Name der Band ergibt sich aus der Stimmgewalt von Sängerin Resi Specht und Sänger Anderl Laubert, und daraus, dass die vier anderen Mitglieder, Tom Fritz, Manu Geier, Padl Schmid und Bäda Schmidbauer, gewaltig gute Musiker sind. "Außerdem sind wir Männer alle ein bisserl gewaltiger gebaut, da hat das gut gepasst," sagt Laubert schmunzelnd.

Sie sind eine bunte Gruppe, sowohl was ihre Bühnen-Outfits angeht, die Lederhosen mit farbenfrohen Kapuzenpullis aus Nepal kombinieren, als auch die weit gestreute Altersspanne der sechs Bandmitglieder. Frontsängerin Resi Specht ist erst 21 Jahre alt. Laubert sieht darin einen großen Vorzug, denn die Bandmitglieder würden ihrem Jahrgang entsprechend ganz unterschiedliche Lieder vorschlagen und so gemeinsam eine vielseitige Auswahl erstellen, die ein Querschnittspublikum gut anspreche. "Das ist unser eigentliches Ziel: Generationen verbinden. Das Schönste wäre, wenn der neunjährige Enkel mit dem neunzigjährigen Opa zusammen bis zum Schluss auf der Bank tanzt," sagt Laubert.

Bunt zusammengewürfelt wie ihre Bühnenoutfits ist auch die Musikauswahl bei den Auftritten: Die musikalische Bandbreite der Gruppe reicht von bayerischen Liedern bis zum Hardrock. Von anderen Coverbands unterscheide sich Gewaltig aber, meint Laubert, in der Auswahl teils ungewöhnlicherer Songs und auch durch die Auslegung im eigenen Stil. "In die volkstümliche Ecke wollen wir uns auf keinen Fall drängen lassen, sondern einfach eine geile Live-Band sein, die die Leute begeistert." Volksmusik sei es aber schon, was sie spielen, denn als solche versteht Laubert alles, was der Mehrheit der Menschen gefällt. So könne auch ein Michael-Jackson-Song zu "Volksmusik" werden. Wenn einzelne Genres Schubladen sind, will sich Gewaltig als Kommode verstehen, aus der das gegriffen werden kann, was beim Publikum gerade am besten ankommt, damit die Stimmung gewaltig gut wird.

Ob Pop, Punk oder Partyhits, der Hauptgrund Musik zu machen war für Laubert schon immer, dem Publikum für eine Weile Ablenkung von den Alltagssorgen zu bieten. Eine Weile, das bedeutet vier bis fünf Stunden für die Partyband. So lange dauern Auftritte in Festzelten üblicherweise. Das durchzuhalten, erfordert Konzentration und körperliche Fitness. Laubert ist intensiver Golfspieler und findet an der frischen Luft den idealen Ausgleich und die Kraft für ausgiebige Bühnenshows. Im Golfclub in Eschenried ist Laubert auch als Clubsekretär tätig. Wie mit der Musik damals hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.

Berufstätig sind die Mitglieder von Gewaltig alle. Sie treffen sich in der Regel nur alle zwei Wochen, denn die Band soll nicht stressen, sondern Spaß machen. Den versprechen sie dem Publikum, wenn Gewaltig an diesem Sonntag auf dem Dachauer Volksfest zum ersten Mal auf der Bühne steht und garantiert gewaltig loslegt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4565565
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 17.08.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.