Volksfest Dachau: Bierkönigin zu Besuch:Charmante Kontrolleurin

Bayerns Bierkönigin Franziska Sirtl ist ein Fan des Dachauer Volksfestes: Sie will öfters vorbeikommen und schauen, ob das eigens gebraute Märzen auch getrunken wird.

David Riegel

Nach dem ersten Schlag von Oberbürgermeister Peter Bürgel spritzt das Bier, nach zwei weiteren Schlägen sitzt der goldene Ausschankhahn fest im Fass. "O'zapft is!" Das 83.Dachauer Volksfest ist offiziell eröffnet, nachdem ein farbenprächtiger Festzug mit Trachten- und Musikgruppen, Festwirten und Honoratioren in historischen Pferdekutschen von der Altstadt hinunter ins Festzelt gezogen ist.

Volksfest Dachau: Bierkönigin zu Besuch: Bayerns erste Bierkönigin Franziska Sirtl aus Olching war schon beim Einmarsch zum Dachauer Volksfest dabei.

Bayerns erste Bierkönigin Franziska Sirtl aus Olching war schon beim Einmarsch zum Dachauer Volksfest dabei.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Wer am frühen Morgen noch den Regen gefürchtet hatte, durfte sich am Samstag gegen 11.30 Uhr über einen trockenen Festumzug freuen. Salvatore De Meo, Bürgermeister der italienischen Partnerstadt Fondi, genoss sichtlich seine erste Teilnahme am Wiesneinzug.

"Ich hätte gerne Sonnenschein mitgebracht, vielleicht klappt es ja morgen", scherzte De Meo gutgelaunt. "Hoffentlich hält das Wetter", wünschte sich auch Siegfried Kistler, technischer Betreuer der Dachauer Wiesn.

Angeführt von Vorreiterin Irma Lachner zogen zünftig die Ludwig-Thoma-Musikanten, die Blaskapelle Odelzhausen, die Schloßbergler, die Egerländer Gmoi z'Dachau, die Böllerschützen Ampermoching, die Kirchheimer Salutschützen, die Stadtkapelle und die Malweiber in ihren farbenfroh blumenverzierten Dirndln vom Rathaus zur Thoma-Wiese, ins Herz Dachaus, zwischen Amper und Altstadt.

160 Trachtler der Ampertaler verliehen dem traditionellen Wiesneinzug sein original altbairisches Flair: die Damen, schick und traditionsbewusst in "Boinkidl" und Haube der Dachauer Frauentracht, die Herren in Westen und Janker der Männertracht.

Drei Schläge - dann fließt das Bier

Der Wiesneinzug stand ganz im Zeichen heimatlicher Folklore: Während die Böllerschützen Ampermoching mit weiss-blauer Beflaggung "Friede und Freiheit" verkündeten, blies die Knabenkapelle den Bayerischen Defiliermarsch. Die italienische Delegation schwärmte von der hinreißenden Atmosphäre von Altstadt und Schloss.

Belgische, süddeutsche und französische Percheron-Kaltblüter bildeten die Pferdegespanne vor den historischen Kutschen, die neben OB Peter Bürgel und seiner Frau Maria die Prominenz zogen: den Bürgermeister der italienischen Partnerstadt Fondi, Salvatore De Meo, die Vorsitzende des dortigen Stadrats Maria Luigia Marino und den Beauftragten der Städtepartnerschaft Marco Antonio Carnevale oder Landrat Hansjörg Christmann, Oberbayerns Bezirkstagspräsident Josef Mederer, die Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath (CSU) und Martin Güll (SPD), Volksfestreferent Willy Teufelhart und die amtierende, bayerische Bierkönigin Franziska Sirtl.

Später, beim Bieranstich im großen Festzelt von Reinhard Hörmann, nannte die Bierkönigin, die aus Olching stammt, die Dachauer Wiesn vor vollem Haus "ein Heimspiel" und versprach "öfter vorbeizuschauen, um zu sehen, ob das Festbier denn auch getrunken wird".

Während im Festzelt noch Wasser vom verregneten Vortag von der Decke tropfte, herrschte um die Musikbühne große Hektik. Neben aller Routine ist das Volkfest für OB Bürgel noch jedes Jahr etwas Besonderes.

Fast hätte das Bayerische Fernsehen den Bieranstich und die Eröffnung der Wiesn verpasst, die für ihn fest "zum Leben der Stadt gehört". Aus seinen angekündigten zwei Schlägen sind jedenfalls dann doch drei geworden.

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