Süddeutsche Zeitung

Versorgungsgesetz:"Rückschritt für Jugendliche"

Zum Thema Terminservice und Versorgungsgesetz (TSVG) und Artikel "Union streitet über Hilfe für psychisch Erkrankte" vom 16. Dezember:

Erfreulich, dass sich der gesundheitspolitische Sprecher der CSU im Landtag Herr Seidenath der Petition der Psychotherapeutenverbände gegen den Gesetzesentwurf zum TSVG mit mehr als 165000 Unterzeichnern anschließt und signalisiert, dass er nicht den Unterstellungen und Vorurteilen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn folgt. Neben der Diskriminierung psychisch Kranker ist dieses Gesetz ein Schritt zur Abschaffung der freien Arztwahl. Für die Behandlung von Jugendlichen wäre es ein Rückschritt, sie tun sich besonders schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sich mehrmals ansehen und beurteilen zu lassen, würde dazu führen, dass das Misstrauen und die Verweigerung einer Behandlung bei den Jugendlichen wieder wächst.

Wichtiger wäre eine verbesserte Bedarfsplanung. Die Aussage von angeblich von Städten mit versorgten Regionen ist in hohem Maß unrealistisch. Laut Ärzteblatt fehlen bundesweit etwa 7000 Therapeuten. Darum sollte sich Gesundheitsminister Spahn kümmern.

Marese Hoffmann, Hackermoos

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Quelle:
SZ vom 31.12.2018
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