Süddeutsche Zeitung

Verkehrspolitik:Freistaat lehnt Kreisverkehr ab

Unfallkommission sieht keinen Bedarf an Staatsstraße 2050

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte die CSU-Fraktion einen Antrag gestellt zur Errichtung eines Kreisels auf der Staatsstraße 2050 an der Abzweigung in Richtung Glonn, um gefährliche Überholmanöver an dieser Stelle zu unterbinden. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, hatte Bürgermeister Franz Obesser (CSU) bereits damals Bedenken, dass damit nicht die Gemeinde selbst, sondern das Staatliche Bauamt Freising zuständig sei. Nach Rücksprache mit der zuständigen Unfallkommission steht nun fest, was bereits zu befürchten war: Der Freistaat sieht anders als die Indersdorfer CSU-Fraktion keinen akuten Handlungsbedarf.

Wie Bürgermeister Franz Obesser (CSU) den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten mitteilte, habe die Unfallkommission bei einer Begutachtung keinen "Unfallhäufigkeitspunkt" ausmachen können. Ob zumindest sogenannte Bischofsmützen, also Sichtzeichen, die ein überfahren der Markierungen verhindern sollen, an besagter Stelle auf der Straße angebracht werden, sei noch nicht abschließend geklärt. Fest steht nur: Die Gemeinde hat ohne das Staatliche Bauamt keine Handhabe.

Dies wollte der stellvertretende Bürgermeister Peter Keller (FW) nicht so hinnehmen: Er wollte wissen, ob man darüber gesprochen habe, die Geschwindigkeit von 80 auf 60 Stundenkilometer zu reduzieren. Dies verneinte Bürgermeister Obesser, versprach aber das bei einem nächsten Treffen vorzuschlagen, denn auch am Assenhauser Berg sei man noch in Gesprächen über eine mögliche Lenkung des Verkehrs.

Antragssteller Jörg Westermair (CSU) erklärte, er bedauere die Entscheidung der Behörde, auch wenn sie aus deren Sicht sicherlich zum Teil nachvollziehbar sei. Er plädierte jedoch dafür, nicht "klein beizugeben" und das Vorhaben im Auge zu behalten. Bürgermeister Obesser versicherte ihm, dass die Verwaltung dies ohnehin tue. Sollte das Bauamt also in den kommenden Jahren Bauarbeiten an der Staatsstraße 2050 planen, werde man das Anliegen auf jeden Fall noch einmal vorbringen. Hoffnungen, dass es zeitnah dazu kommen werde, macht Bürgermeister Obesser den Gremienmitgliedern jedoch nicht.

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Quelle:
SZ vom 28.06.2021 / jala
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