Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Karlsfeld will Tempolimit auf der B304

Gemeinderat unterstützt Anwohner in ihrer Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung

Von Christiane Bracht, Karlsfeld

Die Gemeinde Karlsfeld will sich für die lärmgeplagten Anwohner der B 304 einsetzen. Auf dem kurzen Stück zwischen Karlsfeld und Dachau, auf dem 100 Stundenkilometer gefahren werden darf, jagen vor allem Anhänger der Raser- und Tuningszene gerne die Motoren auf die höchste Drehzahl hoch. Hinzukommt der satte Sound aus getunten Auspuffanlagen, der tagsüber die Unterhaltungen der Bewohner der Rotschwaige für ein paar Minuten ersterben lässt und nachts viele aus dem Schlaf schreckt. Mit einer Petition und einer Unterschriftenliste haben die Anwohner bereits versucht, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Sie wünschen sich, alles was den Krach verringert: Die Lärmschutzwand, die vor dem Altenheim steht, zu verlängern, vielleicht würde aber auch ein Tempolimit schon helfen - vorzugsweise auf 60 Stundenkilometer. Das hätte zur Folge, dass sich das Gasgeben von der letzten Ampel in Karlsfeld bis zum Ortseingang Dachau nicht mehr lohnen würde, so die Idee der Bürgerinitiative. "Es wäre auch eine kostengünstige Variante", bemerkte Adrian Heim (Bündnis), der den Antrag auf Unterstützung im Gemeinderat gestellt hatte. "Das müsste natürlich häufig kontrolliert werden", warb auch Franz Trinkl (SPD) um Zustimmung. Er wohnt auch in dieser Ecke. "Helfen Sie uns dabei", bat er. Verkehrsreferent Bernd Wanka (CSU) empfahl sogleich, stationäre Blitzer genau in der Mitte der Strecke aufzustellen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat schließlich, die Petition zu unterstützen. Außerdem beauftragte das Gremium Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU), Landrat Stefan Löwl (CSU) aufzufordern, eine Geschwindigkeitsreduzierung zu prüfen, und mit den Behörden zu verhandeln.

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Quelle:
SZ vom 12.05.2021
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