Unterlassene Hilfeleistung:Skrupelloser Schlüsseldienst

Die Mutter ist verzweifelt, der zweijährige Bub hat sich im Bad eingesperrt. Doch der zu Hilfe gerufene Mann vom Schlüsseldienst fährt unverrichteter Dinge wieder, weil die Frau die hohe Vorauszahlung nicht leisten konnte - jetzt ermittelt die Polizei.

Helmut Zeller

Der Mann vom Schüsseldienst hätte sofort helfen können. Er aber verlangte von der Mutter eines zweijährigen Buben in Hebertshausen, der sich im Bad eingeschlossen hatte, eine hohe Vorauszahlung, welche die Mutter am Sonntagabend nicht leisten konnte. Daraufhin war er nur bereit zu helfen, wenn die Frau zumindest eine Kreditkarte vorlegen hätte können. Die aufgelöste Frau hatte keine parat. Danach fuhr der Mann, der über eine Servicenummer angerufen worden war und aus München gekommen war, unverrichteter Dinge wieder weg. Jetzt ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung.

Die verzweifelte Mutter rief am vergangenen Sonntag gegen 21.30 Uhr schließlich die Polizei, die ihrerseits die Feuerwehren in Prittlbach und Hebertshausen alarmierte. Ein zweijähriger Bub konnte sich selbst nicht aus dem Badezimmer befreien, das er zugeschlossen hatte. Die Feuerwehrkräfte übergaben den Buben sehr schnell in die Arme der Mutter. Er war bereits sehr verstört und weinte. Der Sachverhalt wird jetzt von der Staatsanwaltschaft München II geprüft. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass sich der Mann vom Schlüsseldienst aus strafrechtlicher Sicht nicht korrekt verhalten hat, so wird er mit einer Anzeige rechnen müssen.

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