Umweltschutz:Erster Schritt zum Klimaschutz

SPD Kandidat

Franz Trinkl, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Karlsfelder Gemeinderat, initiierte die Klimaschutzkampagne.

(Foto: Nils P. Jørgensen)

Auf Initiative der SPD will Karlsfeld ein Konzept zur Energiewende umsetzen

In Zeiten, in denen die Schülerinitiative "Fridays for Future" auch in Dachau zu einem ersten Klimastreik, an diesem Freitag, aufgerufen hat, müssen nicht nur Bundes- und Landespolitik auf die immer bedrohlichere Lage des Weltklimas reagieren, sondern auch die Kommunalpolitik. Daher hat die SPD-Fraktion im Karlsfelder Gemeinderat vor einigen Wochen in einem Antrag gefordert, ein kommunales Energie- und Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Als ersten Schritt dazu bezeichnet SPD-Fraktionschef Franz Trinkl in dem Antrag "eine Bestandsaufnahme, gefolgt von Überlegungen, welchen effektiven Beitrag unsere Kommune ergreifen kann". In der jüngsten Bauausschusssitzung legte Claudia Schreiner, die im Rathaus für das Thema Umwelt zuständig ist, dar, wie mit Hilfe des Förderprojekts "Energiecoaching_Plus" der Regierung von Oberbayern der erste Schritt auf dem Weg zu einem solchen Konzept gelingen könnte.

Sie habe sich mit der Klimaschutzbeauftragten des Landkreises in Verbindung gesetzt und von ihr sei das Förderprogramm als geeignete erste Maßnahme empfohlen worden, erklärte Claudia Schreiner. Das Projekt für kleine und mittelgroße Kommunen sei "eine für kleinere und mittlere Kommunen neutrale, schwerpunktbezogene intensive Beratung und Unterstützung im Rahmen der Umsetzung der Energiewende vor Ort unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten", heißt es etwas bürokratisch auf einem Infoblatt der Bezirksregierung.

Die Kosten für das Coaching trage bis zu 10 000 Euro pro Kommune in voller Höhe der Freistaat, erläuterte Schreiner. Von sechs sogenannten Bausteinen solle eine teilnehmende Kommune für mindestens zwei "intensive Unterstützung" erhalten. Bei den Bausteinen handle es sich unter anderem um eine Initialberatung zum Stand der Energiewende in der Gemeinde, um die Einführung eines kommunalen Energiemanagements oder um eine Wirtschaftlichkeitsberechnung und Machbarkeitsstudie für nachhaltige Projekte zur Umsetzung der Energiewende am Ort. Zwei davon, die für die Gemeinde passen und den Kostenrahmen von 10 000 Euro nicht übersteigen, müsse Karlsfeld im Dialog mit den Beratern auswählen, erklärte Schreiner. Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) kündigte dabei gleich an, dass letztlich der Bauausschuss das letzte Wort über die Auswahl haben werde.

Gemeinderat Stefan Theil (CSU) begrüßte die Entwicklung eines kommunalen Energiekonzepts und riet , "die Beratungstätigkeit abzugreifen". Allerdings machte er auch deutlich: "Wir wissen noch nicht genau, was wir für die 10 000 Euro bekommen." Das werde man mit dem Coach gemeinsam besprechen, erwiderte Schreiner darauf. Für den Bündnis-Fraktionsvorsitzenden Adrian Heim war die Zustimmung eine klare Sache: "Natürlich unterstützen wir das, es ist absolut sinnvoll, sich beraten zu lassen." Antragsteller Trinkl nannte das Vorgehen einen wichtigen ersten Schritt. Die Gemeinde kann nach seiner Ansicht einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ohnehin sei Karlsfeld schon auf einem guten Weg, sagte er mit Blick auf das Hackschnitzelheizkraftwerk. Und ehe der Ausschuss sich einstimmig für eine Teilnahme am "Energiecoaching_Plus" 2020 aussprach, betonte Kolbe noch einmal nachdrücklich, dass es sich dabei um einen ersten Schritt handle, dem weitere folgen würden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: