Umfrage:Können Sie sich einen Restaurantbesuch noch leisten?

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Im Fine Dining-Restaurant "Mind" in Markt Indersdorf kostet ein Menü derzeit 120 Euro, auch hier werde man den Preis nach der Steuererhöhung hochschrauben müssen. (Foto: Melanie Bauer/mb-photodesign)

Im Januar soll die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent erhöht werden, doch bereits jetzt sind die Preise in den Lokalen spürbar angestiegen. Wie Menschen in Dachau damit umgehen? Drei Protokolle.

Protokolle von Emily Fabricius, Dachau

Im neuen Jahr soll die Mehrwertsteuer wieder von sieben auf 19 Prozent steigen. Ein Restaurantbesuch wird dann deutlich teurer. Die SZ hat Passanten in Dachau gefragt, ob sie es sich dann noch leisten können, Essen zu gehen. Drei Antworten.

"Gastronomie ist für mich auch ein Stück Geselligkeit"

Elisabeth Hechendorfer wird auf Restaurantbesuche nicht verzichten. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Elisabeth Hechendorfer, 76 Jahre, Rentnerin aus Dachau:

"Ich werde weiterhin essen gehen, denn wenn ich abends essen gehen will, dann gehe ich auch essen. Das leiste ich mir auch weiterhin. Die erneute Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent schreckt mich nicht ab, da ich sowieso selten ins Restaurant gehe. Gastronomie ist für mich auch ein Stück Geselligkeit, ich bin gerne mit meinen Freundinnen beim Italiener, das ist unsere Art des Stammtisches. Sonst esse ich abends alleine zu Hause, das macht doch auch auf Dauer keinen Spaß. Mein Hund ist nämlich leider kein besonders aktiver Gesprächspartner."

"Man muss die Gastronomie unterstützen"

Georg Mayr hätte eine schrittweise Erhöhung der Steuer sinnvoller gefunden. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Georg Mayr, 63 Jahre, Apotheker aus Dachau:

"Ich will die Gastronomie unterstützen und gehe auch weiterhin ins Restaurant. Wenn wegen der steigenden Preise niemand mehr Essen geht, gibt es bald nur noch McDonalds. Das fände ich schade, deswegen muss ich mich arrangieren. Im Januar, wenn die Mehrwertsteuersenkung wegfällt, wird es sicherlich einen Schub geben. Ich fände trotzdem eine steigende Erhöhung sinnvoller: Statt direkt von sieben auf 19 Prozent könnte man stufenweise erhöhen. Die Leute sind doch sowieso schon geschockt wegen der hohen Preise, die wegen der Inflation und der vielen Krisen der letzten Jahre entstanden sind."

"Meine Chefin macht sich Sorgen"

Florian Falb ist Koch und weiß, dass Lokale schon jetzt höhere Kosten haben. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Florian Falb, 40 Jahre, Koch aus Dachau:

"Ich bin selbst Koch in einem gut bürgerlichen Restaurant und gehe deswegen sehr selten essen. Das ist einfach schon berufsbedingt so. Ich merke hinter den Kulissen momentan noch keine großen Auswirkungen, wir sind gerade mit Weihnachtsfeiern und Reservierungen gut ausgelastet. Im Sommer war es teilweise etwas leerer als sonst. Ich mache bei uns die Bestellungen der Lebensmittel und merke dabei schon, dass die Preise um circa ein Viertel angestiegen sind. Meine Chefin macht sich wegen der wieder erhöhten Mehrwertsteuer ab Januar Sorgen, dass weniger Leute kommen werden."

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