Umfangreiches Investitionsprogramm:Teurer Unterhalt

Hallenbad

Ein dicker Brocken: 19 Millionen Euro investieren die Stadtwerke in den Neubau des Hallenbads.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Stadtwerke erwarten für 2018 ein Defizit von 444 000 Euro

Von Petra Schafflik, Dachau

Im kommenden Jahr werden die Stadtwerke wohl rote Zahlen schreiben. Weil erneut viel Geld in die Instandhaltung von Kraftwerken und Wasserleitungen fließt, wird 2018 ein Defizit von 444 000 Euro erwartet. Für das laufende Jahr hatte der kommunale Versorger mit einem Minus von 1,2 Millionen Euro kalkuliert. "Der Unterhaltsbedarf liegt aktuell über dem normaler Jahre", sagte der kaufmännische Werkleiter, Robert Haimerl.

Obwohl kein Gewinn erwirtschaftet wird, legen die Stadtwerke ein umfangreiches Investitionsprogramm von 17,1 Millionen Euro vor. Der Schwerpunkt des Budgets liegt beim neuen Hallenbad, für das 6,5 Millionen Euro eingeplant sind. Die Gesamtkosten des Projekts betragen 19 Millionen Euro. Ein Betrag von 850 000 Euro ist für das geplante Windrad im Sigmertshauser Holz vorgesehen. Ob die Windkraftanlage gebaut wird, entscheidet der Stadtrat, sobald alle Voruntersuchungen abgeschlossen sind. Nachdem der Stadtwerkeetat keine Überraschungen enthält, verzichteten die Stadträte im Werkausschuss auf eine Debatte und billigten mehrheitlich das Zahlenwerk. Gegenstimmen kamen von Jürgen Seidl (FDP), Claus Weber (FW) und Norbert Winter (Bürger für Dachau).

Trotz des Defizits erkannte SPD-Stadtrat Volker C. Koch erfreuliche Tendenzen. Der Stromertrag entwickle sich nach abgeschlossener Revision der Turbinen nun positiv. Andererseits verringere sich das Minus bei den Verkehrsbetrieben, weil neu initiierte Buslinien stark frequentiert werden, so dass sie als Grundversorgung im öffentlichen Nahverkehr vom Landkreis künftig bezuschusst werden. Grundsätzlich ändert sich aber nichts daran, dass weiterhin Gewinne aus dem Energiegeschäft die übrigen Sparten querfinanzieren. Auch 2018 werden Stromvertrieb (778 000 Euro) und Gasgeschäft (1,1 Millionen Euro) positive Erlöse generieren, während Parkhäuser (-382 000 Euro), Bäder (-955 000 Euro) und Verkehrsbetriebe (-1,2 Millionen Euro) ein Minus erwirtschaften. Erfreulich ist auch die wirtschaftliche Entwicklung des laufenden Jahres. So haben die Stadtwerke bisher vom vorauskalkulierten Kreditbetrag von zehn Millionen Euro noch keinen Cent aufnehmen müssen, erklärte Stadtwerke-Chef Haimerl auf Nachfrage von Peter Strauch (CSU). Ganz ohne Darlehen wird das Jahr aber wohl nicht zu meistern sein.

Und auch 2018 wird erneut viel Geld ausgegeben, unter anderem für kostenträchtige Unterhaltsarbeiten. Dazu zählt die Betonsanierung am Kraftwerk Dachau, der Hochwasserschutz an der Amper und Investitionen ins Wassernetz, das in manchen Straßen durch häufige Rohrbrüche deutlich den Sanierungsbedarf anzeigt. Wichtiges Investitionsprojekt ist neben Hallenbad und Windrad auch der Bau eines neuen Wasserwerks (1,4 Millionen Euro). Dieses Projekt, über das der Werkausschuss noch im Detail beraten muss, würde die bestehende Anlage in Feldgeding ergänzen und die Versorgung der wachsenden Stadt mit weiteren Brunnen und einem zusätzlichen Reservoir im Osten der Stadt sichern. Für die insgesamt lange Liste an Investitionen ist eine Neuverschuldung von zwölf Millionen Euro eingeplant. Weil erfahrungsgemäß nicht alle geplanten Projekte wie vorgesehen umgesetzt werden, kann das Ergebnis am Ende des Jahres jedoch positiver aussehen, erklärt kaufmännischer Leiter Haimerl. "Aber wir werden 2018 mit Sicherheit keinen Riesengewinn ausweisen."

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