ArtenschutzDie Rückkehr der kleinen Mückenfresser

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Eine noch ganz junge Uferschwalbe.
Eine noch ganz junge Uferschwalbe. (Foto: Cyrus Mahmoudi/LBV Dachau)

Bis vor Kurzem gab es im Landkreis Dachau nicht einmal mehr zehn Brutpaare der bedrohten Uferschwalbe. Die Dachauer Kreisgruppe des LBV hat neuen Lebensraum für sie geschaffen.

Auf einem Grundstück des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) im Dachauer Moos kümmert sich der Verein seit Jahren um eine kleine Kolonie der bedrohten Uferschwalbe. Sie ist die kleinste europäische Schwalbenart und nimmt einen besonderen Platz im heimischen Ökosystem ein. Als einstiger Bewohner von Abbruchkanten der Flussufer, wie es sie früher auch an der Amper gab, bleiben dieser höhlengrabenden Vogelart heutzutage nur noch die Steilwände von Sand-Abbaustätten. Im Landkreis Dachau sind das etwa noch acht Sandgruben.

Jedes Jahr wurden von der Kreisgruppe des LBV neue Abbruchkanten mit großem Aufwand für die Vögel präpariert. Durch die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse wurde es aber zuletzt immer schwieriger, den Bruterfolg aufrechtzuerhalten, weil immer wieder große Teile der Wand abrutschten und so die Bruthöhlen zerstört wurden. Zuletzt war die Kolonie der Uferschwalben im Landkreis auf knapp zehn Brutpaare geschrumpft.

Im Herbst 2023 hörten die Dachauer Vogelschützer von ihrem Mitglied Clemens Krafft, dass die Schutzgemeinschaft Ammersee vor Jahren eine künstliche Brutwand gebaut und installiert hatte, die von den Tieren jedoch nicht angenommen wurde. Diese Brutwand konnte der LBV Dachau nun mit großem Aufwand abbauen und von Raisting nach Dachau transportieren. Dank Sybille Hein von der Unteren Naturschutzbehörde Dachau beteiligte sich diese Behörde auch an den Kosten für Verladekran und Transport. Im Februar 2024 wurde die begehbare Brutwand auf dem Grundstück des LBV Dachau wieder aufgebaut.

Die Spannung war groß, ob die Uferschwalben ihr neues und sicheres Zuhause annehmen würden. Im Mai war es dann endlich so weit, etwa 20 Brutpaare konnten heuer erfolgreich ihre Jungen großziehen. Eine Erweiterung der Brutwand ist bereits in Planung.

Die Brutwand wird von den Dachauer Uferschwalben offenbar gut angenommen.
Die Brutwand wird von den Dachauer Uferschwalben offenbar gut angenommen. (Foto: Cyrus Mahmoudi/LBV Dachau)
Allianz für die Uferschwalbe: V.l.n.r Sybille Hein von der Unteren Naturschutzbehörd und vom LBV Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft.
Allianz für die Uferschwalbe: V.l.n.r Sybille Hein von der Unteren Naturschutzbehörd und vom LBV Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft. (Foto: Bernhard Sturm)

Mit ihrem braunen Obergefieder und der weißen Unterseite, die durch ein charakteristisches braunes Brustband ergänzt wird, ist die Uferschwalbe leicht zu erkennen. Ihre langen, spitzen Flügel und der leicht gegabelte Schwanz verleihen ihr eine elegante Erscheinung.

Sie ernährt sich hauptsächlich von fliegenden Insekten wie Mücken und Fliegen, die sie im Flug fängt und das in großer Menge. Damit trägt sie zur Kontrolle der Insektenpopulationen bei und hilft so, das ökologische Gleichgewicht zu wahren. „Mit circa 2000 bis 3000 Mücken pro Schwalbe und Tag wird gerade in diesem Sommer klar, wie nützlich diese Tiere unter anderem gegen Mückenplagen sind“, so der LBV.

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