Karlsfeld:Sporthalle wird für zehn Millionen Euro saniert

Karlsfeld: Die ersten Bagger sind schon angerückt, derzeit wird die Turnhalle der Mittelschule entkernt.

Die ersten Bagger sind schon angerückt, derzeit wird die Turnhalle der Mittelschule entkernt.

(Foto: Toni Heigl)

Während der Gemeinderat eine Hallenbadsanierung ablehnen musste, wird die Dreifachturnhalle an der Mittelschule rundum erneuert. Dafür muss ein hoher Kredit aufgenommen werden.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Um das Karlsfelder Hallenbad zu sanieren, hätte die Gemeinde einen Kredit von rund zehn Millionen Euro aufnehmen müssen. Doch diese Kreditaufnahme hätte die Rechtsaufsicht des Landratsamtes nicht genehmigt, die den Haushalt der Landkreiskommunen letztlich absegnet, erklärte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) in der vergangenen Gemeinderatssitzung, als es um die Schließung des Bades ging. Schließlich sei es eine freiwillige Leistungen einer Kommune, ein Hallenbad anzubieten - eine Schulturnhalle zu unterhalten jedoch nicht, das ist eine Pflichtaufgabe, so ist es in der Gemeindeordnung für den Freistaat geregelt. Deshalb kann die Gemeinde auch einen Kredit in Millionenhöhe für die Kernsanierung der Dreifachturnhalle an der Karlsfelder Mittelschule aufnehmen.

Laut Gemeinde fallen dafür zehn Millionen Euro an, der staatliche Zuschuss beträgt lediglich rund 1,8 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Januar haben die Bauarbeiten an der etwa 50 Jahre alten Sporthalle begonnen. Bis circa April 2024 soll die Kernsanierung abgeschlossen sein, teilt die Gemeinde mit. Mittelschule und Sportverein müssen in dieser Zeit auf andere Sportstätten ausweichen oder ihre Trainingszeiten reduzieren.

Geplant ist eine Kompletterneuerung aller Hallenbestandteile innen wie außen, teilt die Gemeinde mit, betroffen sind die Dach- und Fassadenflächen sowie der Innenausbau, technisch saniert werden Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen sowie die gesamte Elektrotechnik. Die Gemeinde spricht von einer "Revitalisierung" der Turnhalle, die einen nachhaltigen Beitrag für die Zukunft leiste. Außerdem wird das Gebäude erweitert: An der Südseite wird ein Altbau abgerissen und durch einen neuen Foyerbereich ersetzt. Im Osten entsteht ein Anbau, in dem Lager- und Technikräume geplant sind sowie eine Werkstatt für den Hausmeister.

"Die Abteilungen haben ihre Trainingszeiten eingeschrumpft"

Rund ein Jahr lang ist die Halle voraussichtlich gesperrt. In dieser Zeit wird der Sportunterricht der Mittelschule in die fußläufige Halle der Grundschule an der Krenmoosstraße verlegt. Wenn das Wetter schön ist, sporteln die Mittelschüler auch an der frischen Luft oder trainieren am Karlsfelder See. Auch für die Sportlerinnen und Sportler des TSV Eintracht Karlsfeld ist die Turnhallensperrung mit Einschränkungen verbunden, betroffen sind vor allem die Hallensportarten, wie Badminton, Turnen und Volleyball: "Die Abteilungen haben ihre Trainingszeiten eingeschrumpft", erzählt der Vorsitzende Rüdiger Meyer. Trotzdem sei er froh, dass die Mittelschulhalle nun saniert wird: "Damit wir die nächsten Jahre unsere Ruhe haben." Nicht nur für die Schule und die TSV-Sportlerinnen ist das Gebäude wichtig. Im Fall eines Blackouts, also eines mehrtägigen Stromausfalls im Landkreis, soll die Halle laut Gemeinde als Unterkunft für die Bevölkerung dienen.

An der Baustelle sind bereits zwei Kräne aufgestellt, aktuell wird der Baustellenverkehr abseits der Wohnbebauung über die Bajuwarenstraße abgewickelt. In einer Pressemitteilung bittet die Gemeinde die Anwohner um Verständnis, "da es sich um eine Kernsanierung der Dreifachturnhallt handelt, die nicht ohne gewisse Beeinträchtigungen stattfinden kann".

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