Trotz neuer Gruppe:Eltern machen Rückzieher

Gemeinde Petershausen übernimmt nun das nicht geplante Defizit der Mittagsbetreuung

Die Gemeinde Petershausen bemüht sich, Familien mit einer guten Kinderbetreuung zu unterstützen. Als sich zu Beginn des laufenden Schuljahrs bei den Plätzen der Mittagsbetreuung eine lange Warteliste abzeichnete, wurde deshalb eine zusätzliche Gruppe eingerichtet. "Dann haben aber viel weniger Eltern auch tatsächlich einen Vertrag unterschrieben", erklärt Bürgermeister Marcel Fath (FW). Nicht einmal zwölf Kinder, wie es die staatlichen Zuschussvorgaben fordern, sondern nur sieben Mädchen und Buben besuchen nun die eigens initiierte Gruppe.

Die Folge: Der hohe Personalaufwand lässt sich über die Elternbeiträge bei weitem nicht abdecken, staatliche Zuschüsse gibt es nicht und der Verein Kinderhaus, der die Mittagsbetreuung seit vielen Jahren erfolgreich managt, bleibt auf einem Defizit von 20 000 Euro sitzen. Ein Minus, das nun ausnahmsweise die Gemeinde voll übernimmt, das hat der Haupt- und Finanzausschuss entschieden. Schließlich, so Fath, habe sich der Verein bisher noch nie eine Unterstützung für den laufenden Betrieb erbeten. Eine komfortable Situation für die Gemeinde, die voraussichtlich bald ein Ende haben wird, wie der Rathauschef voraussieht. Denn für die als Selbsthilfe von Eltern gegründete Einrichtung gelten inzwischen strikte staatliche Vorgaben. Das führt zu einer Professionalisierung dieser Betreuung, "aber das treibt auch die Kosten hoch."

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